BR-KLASSIK

Es befindet sich heuer in seinem 20. Jahrgang - das Festival "Ultraschall Berlin". Die Veranstaltung zählt zu den prominentesten Foren für Neue Musik in Deutschland - und zugleich zu den interessantesten, denn hier wird nicht nur aktuellen Trends Rechnung gezollt, sondern auch der Avantgarde vergangener Jahrzehnte Reverenz erwiesen. So erklingen 2018 auch Kompositionen von Bernd Alois Zimmermann, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Das Festival findet vom 17. bis 21. Januar statt.

"In seinem 20. Jahrgang bleibt sich Ultraschall Berlin in seinem Auftrag treu, wesentliche Entwicklungen der zeitgenössischen Musik exemplarisch abzubilden, Komponistinnen und Interpreten in Beziehung zueinander zu setzen und aktuelle Werke in Maßstäbe setzenden Aufführungen zu präsentieren", heißt es im Internetauftritt des Festivals. Also gibt es auch in diesem Jahr wichtige Uraufführungen - unter anderem von Isabel Mundry, Márton Illés oder Birke Bertelsmeier. Zudem erklingen Werke, die im Bereich der Neuen Musik bereits Maßstäbe gesetzt haben - etwa von Bernd Alois Zimmermann, dessen 100. Geburtstag in dieses Jahr fällt, oder vom Schweizer Komponisten, Oboisten und Dirigenten Heinz Holliger. Holliger ist es auch, der am 17. Januar das orchestrale Eröffnungskonzert mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin bestreiten wird; sein eigenes Violinkonzert "Hommage à Louis Soutter" steht ebenso auf dem Programm wie Zimmermanns "Photopsosis".

Vom Solo bis zum Orchester

Fortgesetzt wird auch die Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD, unter anderem mit einem Porträt des israelischen Komponisten Yair Klartag, dessen Werke eine Art roten Faden innerhalb des Festivals bilden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden in diesem Jahr Streichersoli. Die Geigerin Carolin Widmann wird ebenso zu hören sein wie der Bratscher Christophe Desjardins und der Kontrabassist Caleb Salgado, der in seinem Konzert am 20. Januar eine Kontrabass-Version von Helmut Lachenmanns ursprünglich für Violoncello geschreibenen Komposition "Pression" präsentieren wird. Auch ungewöhnliche Instrumentalbesetzungen spielen auf dem Festival eine Rolle: Zu den Gästen gehören Ensembles wie Nikel in der Besetzung E-Gitarre, Saxophon, Schlagzeug und Klavier oder LUX:NM mit Saxophon, Posaune, Akkordeon, Klavier und zwei Violoncelli.

Aufführungsorte sind das Haus des Rundfunks, das Radialsystem V, der Heimathafen Neukölln, der Pierre Boulez Saal, das Berghain und die Musikhochschule Hanns Eisler.