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BR-KLASSIK feiert Beethovens 250. Geburtstag

Beethoven-Symphonien-Selfie #8 Mit Sand im Getriebe

Es ist Beethoven-Jahr. Darum hören Sie nicht nur bei uns seine Stücke, die bekannten wie die weniger bekannten, sondern wir lassen Beethovens Symphonien auch persönlich zu Wort kommen; das haben sie sich echt verdient. In dieser Folge unserer "Beethoven-Symphonien-Selfies" stellt sich seine Achte vor.

Beethoven-Symphonien-Selfie 8 | Bildquelle: BR/Alexander Naumann

Bildquelle: BR/Alexander Naumann

Beethoven-Symphonien-Selfie #8

Mit Sand im Getriebe

Nur zu, kommen’s ruhig näher! Ich beiße nicht. Oder etwa doch?  Über mich wollen Sie nun also etwas wissen? Na, dann will ich mal nicht so sein. Mein Geburtsjahr? Sowas fragt man eine Dame doch nicht! (gespielt brüsk) 1812!
Mit einem Beinamen kann ich nicht dienen, aber einen ganz privaten Spitznamen verrate ich: Der Beethoven hatte mich besonders lieb, er nannte mich "seine kleine F-Dur". Er war gerade "unsterblich verliebt", als er mich schrieb. Ob man’s hört? (atmet durch)

Beethoven macht auf dem Papier jedenfalls erstmal alles richtig, kehrt wieder zu alter Besetzung und alten Formen zurück. Aber irgendwas geht da doch nicht mit rechten Dingen zu. Wie bei einem Tatort, wenn nach zwanzig Minuten der Täter schon gefunden scheint. Auch bei mir sind die Indizien fingiert. Ätsch.

Sand im Getriebe?

Manch andere Symphonie fand man erst allzu bizarr, abwegig – und heute hört man sie zur Entspannung. Bei mir ist es umgekehrt. Die ersten Rezensenten waren noch recht angetan: seine "Heiterste Symphonie"! (lacht) Man merkt halt nicht gleich, wo ich Sand ins Getriebe streue oder wo meine vielen Stimmen aneinander vorbeireden.

Werk-Info

Hier schieden sich schon früh die Geister. Störrisch oder lieblich? Verstörend oder leidenschaftlich? Beethoven macht auf dem Papier alles klassisch-richtig bei seiner Achten, streut aber geistreichen Sand ins Getriebe. (Uraufführung Februar 1814)

Hier alle Neune im Überblick

Manch einer sagt, ich sei störrisch, zerstörerisch und verstörend. Dabei hab ich doch auch meine guten Seiten: lieblich, leidenschaftlich, feierlich. Aber immer nur brav sein? Das wär ja langweilig. Mache ich Sie etwa nervös? Och, das tut mir aber leid. Vielleicht kann man mich nicht komplett verstehen. Vielleicht SOLL man das ja auch gar nicht. Wer weiß (lacht sich ins Fäustchen), vielleicht bin ich gar nicht mehr zu retten. Haha, HIIILFFEE, (lacht) man rötte mäch!

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