Suche
Inhalt
Rudolstadt - Deutschlands größtes Weltmusikfestival Von Island bis zur Osterinsel
Es ist eine kleine Stadt in Thüringen an der Saale, gelegen nahe Jena, mit einem Marktplatz samt Rathaus, einigen Straßen, Gässchen und Kirchen, über der schönen Altstadt thront die imposante Heidecksburg. Einmal im Jahr am ersten Juli-Wochenende aber strömt die Welt in dieses beschauliche Fleckchen, dann kommen Tausende aus ganz Deutschland und dem Ausland zum Rudolstadt-Festival. Der Besucherrekord 2017 und 2018 liegt bei rund 100.000 Besuchern.
Bildquelle: © Rudolstadt-Festival 2019
In allen Winkeln und auf allen Plätzen gibt es Musik und Tanz-Workshops, im Heinepark und im Theater, auf den Burgterrassen und in der Stadtkirche, und drei Tage lang finden fast 300 Konzerte statt mit den spannendsten Künstlern aus der großen Szene der Weltmusik, die aus 55 Ländern anreisen. Viele Besucher waren schon als Kinder mit ihren Eltern dabei, denn schon zu DDR-Zeiten gab es das Rudolstadt-Festival: bis 1989 nannte sich Rudolstadt "Stadt der Tanzfeste", danach folgte 1991 der etwas sperrige Titel "Tanz & FolkFest TFF Rudolstadt".
Iran als Länderschwerpunkt - Ein Podium für Künstlerinnen
Hamnava Ensemble | Bildquelle: © Rudolstadt-Festival
Jedes Jahr steht beim Rudolstadt-Festival ein bestimmtes Land im Fokus; diesmal ist es der Iran mit seiner uralten vielfältigen Musikszene. Ganz im Zeichen des Kontrasts stehen denn auch die Konzerte, die von erlesenen Volksmusiken aus verschiedenen Regionen des Landes bis zum aktuellen politischen Protest reichen. Eingeladen sind Gruppen wie das Hamnava Ensemble mit der Sängerin Baran Mozafari, die die weiblichen Gesangstraditionen des Süd-Irans in die Gegenwart trägt. Und der große Tar- und Setar-Spieler Hamid Montebassem, der ein lyrisches Liebes-Epos aus dem 12. Jahrhundert vertont hat und es nun mit seinem Ensemble nach Rudolstadt bringt. Oder Kurdophone, eine junge Formation aus dem Iran und Österreich, die kurdische Melodien mit Jazz fusioniert. Vor allem aber: Künstlerinnen des Iran, die im Mullah-Staat als Frauen immer noch mit Einschränkungen konfrontiert sind, finden in Rudolstadt eine Plattform.
Der Weltmusikpreis RUTH geht 2019 an einen Münchner: Rudi Zapf
Rudi Zapf | Bildquelle: © Rudi Zapf
Und alljährlich wird der Weltmusikpreis RUTH verliehen, der dieses Jahr am 6. Juli an einen Münchner geht: Rudi Zapf, seit über 40 Jahren unermüdlich-phantasievoller Erkunder seines Instruments, des Hackbretts, dem er neben der alpinen Volksmusik Klänge aus allen Erdteilen und ganz besonders neue Popularität erschlossen hat.
Seine musikalische Neugier und Offenheit hat sich der 59-Jährige bis heute bewahrt und wird in Rudolstadt gemeinsam mit seinem Ensemble Zapf’nstreich ein weltmusikalisches Feuerwerk entzünden.
Das Rudolstadt-Festival auf BR-KLASSIK
Seit über zehn Jahren dabei ist auch BR-KLASSIK: Der Ü-Wagen steht vor der barocken Stadtkirche und nimmt drei Tage lang die Konzerte auf. Diese Veranstaltungen sind begehrt: Das Publikum steht oft Stunden vorher geduldig an, die Menschenschlange erstreckt sich dann Hunderte Meter hinunter in den Ort. Schon am Wochenende nach dem Festival sind erste Konzerteindrücke mit dem Hamnava Ensemble, Hamid Montebassem und Kurdophone in der Reihe "Musik der Welt" zu hören, ausgewählt von Ulrike Zöller.
Und wer nicht warten mag bis nächstes Wochenende, der kann sich schon dieses Wochenende auf das Rudolstadt-Festival einstimmen: BR-KLASSIK sendet am 6. und 7. Juli um 23.05 Uhr zwei Konzertmitschnitte vom Rudolstadt-Festival 2018. Mit Lula Pena, der starken Stimme des portugiesischen Fado. Und mit dem Ensemble Arsis aus Estland, das mit 200 Handglocken neben Volksliedern seiner Heimat auch Stücke von Bach bis Arvo Pärt spielt.
Weitere Informationen sowie alle Termine finden Sie auf der Website des Festivals rudolstadt-festival.de
Sendung: "Leporello" am 04. Juli 2019 ab 16:05 auf BR-KLASSIK
