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14. Juni 2008 – Esbjörn Svensson stirbt Tragischer Tod des Jazz-Popstars

Ingarö, Schweden, 14. Juni 2008. Der Jazzpianist Esbjörn Svensson verunglückt beim Tauchen tödlich. Er wurde nur 44 Jahre alt. Sein Tod riss eine große Lücke in die Jazzwelt. Viele seiner Fans hören noch heute seine mitreißende Musik mit einem Anflug echter Trauer.

Der schwedische Pianist und Komponist Esbjörn Svensson | Bildquelle: Esbjörn Svensson

Bildquelle: Esbjörn Svensson

Das Kalenderblatt zum Anhören

Musik, die rockte. Die groovte. Man erkannte sie sofort. Stücke mit fesselnden, mitreißenden Themen, Aufnahmen voller Drive – wie etwa in der besonders effektvollen Nummer "Dodge the Dodo".

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Esbjorn Svensson Trio (E.S.T.) play Dodge the Dodo (Jazz Baltica, 1999) | Bildquelle: lyricpost (via YouTube)

Esbjorn Svensson Trio (E.S.T.) play Dodge the Dodo (Jazz Baltica, 1999)

Drei Buchstaben – ein Markenzeichen

Für solch eine Musik stand ein gutes Jahrzehnt lang ein Trio aus Schweden. Der 1964 geborene Esbjörn Svensson, Klavier, und seine Kollegen Dan Berglund, Bass, und Magnus Öström, Schlagzeug. Kurz gefasst: e. s. t. Ein Markenzeichen. Ein Kürzel mit Aura in der ganzen Jazzwelt. Mit Tönen, die auch von Popfans verehrt wurden.

Die Gruppe Slade und Franz Liszt standen am Anfang

Kein Wunder. Denn Esbjörn Svensson war geprägt von Pop-Musik: "Slade war eine meiner Lieblings-Bands in meiner Jugend. Als ich deren Musik anzuhören begann, beherrschte ich noch nicht wirklich ein Instrument. Ich probierte mich ein bisschen am Klavier aus, ein bisschen an der Gitarre, ein bisschen an allem." Ein langsames Stück der Band Slade mit einem schönen Klavierpart gab dann den Ausschlag – ebenso wie die Klaviermusik von Liszt, die Svenssons Mutter spielte, und der Jazz, den sein Vater hörte, den Svensson sich aber erst allmählich erschloss.

Beginn eines traumhaften Trios

Er studierte Musik, beschäftigte sich mit Musik von Johann Sebastian Bach bis Keith Jarrett, arbeitete als Sideman für verschiedene schwedische und dänische MusikerInnen und gründete 1990 unter anderem mit seinem Jugendfreund Magnus Öström sein eigenes Trio: Daraus wurde später e.s.t. Ein traumhaftes Trio – für Fans wie für das Plattenlabel der drei Schweden.

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E.S.T. Esbjorn Svensson Trio - Jazzwoche Burghausen 2004 | Bildquelle: Jazz|ᴳᴿᴱᴱᴺ (via YouTube)

E.S.T. Esbjorn Svensson Trio - Jazzwoche Burghausen 2004

Das Ende im Jahr 2008

Ein allzu trauriges Ende im Jahr 2008: Esbjörn Svensson wollte seinem Sohn Ruben die faszinierende Unterwasser-Welt zeigen. Eine Welt, die völlig anders aussieht. Und völlig anders klingt. Sie war das Letzte, was Esbjörn Svensson sah und hörte. Bei einem der Tauchgänge am 14. Juni 2008 im Schärengarten bei Stockholm kam er nicht wieder hoch. Andere Taucher fanden ihn leblos auf dem Grund. 44 Jahre alt. Untersuchungen ergaben, dass sich offenbar die Luftleitung von Svenssons Trockenanzug gelöst hatte und der Musiker in Panik geraten war. Jede Rettung kam zu spät.

Jazzfans trauern noch immer

Svenssons Fans und weite Teile der Jazzwelt standen lange unter Schock. Und viele hören noch heute seine mitreißenden Töne mit einem Anflug echter Trauer.

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 14. Juni 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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