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Cajarc, Südostfrankreich, 21. Juni 1935: Die französische Schriftstellerin Françoise Sagan, die auch Chansontexte für Juliette Greco schrieb, wird als Françoise Quoirez geboren. Den Künstlernamen nimmt sie erst später auf Wunsch ihrer Eltern an.

Bildquelle: epa-Bildfunk

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Warum dieses Pseudonym? Die Eltern Quoirez möchten nicht unbedingt mit dem in Zusammenhang gebracht werden, was ihr schreibender Spross in die Welt setzt: "Bonjour tristesse", Sagans Debütroman, wird innerhalb weniger Wochen weltbekannt. "Bonjour tristesse" ist die freizügige Erzählung einer jungen Frau, die ihre Sexualität lebt, wie es ihr passt, aus reinem Vergnügen. Das wird im prüden Frankreich scharf kritisiert, aber von allen gelesen; von den Kritikern gefeiert, in viele Sprachen übersetzt, ein Bestseller, bald verfilmt. Françoise Sagan ist daraufhin eine Kultfigur.

Roman über eine offene Beziehung

Lieben Sie Brahms? In dem so betitelten Roman legt Françoise Sagan ein paar Jahre später nach. Die Schriftstellerin schildert nicht musikalische Leidenschaften, sondern eine offene Beziehung. In Sachen sexuelle Befreiung ist die Sagan ihren Mitmenschen 1959 weit voraus. Besonders provokant wirken an dem Text nicht die Affären des Mannes, sondern das Verhältnis der Frau mit einem sehr viel jüngeren Mann.

Süchte von Alkohol bis Verschwendung

Dreiecksverhältnisse, Sexualität, Überdruss, das sind ihre literarischen Themen. Deren provokantes Potential nimmt mit dem Fortschreiten des 20. Jahrhunderts ab. Sagan, immer getrieben von Lebensgier, fährt schnelle Autos, geht, wie sie bekennt, "mit jedem ins Bett". Affären, Skandale, Süchte von Alkohol bis Verschwendung bestimmen ihr Leben. Dafür bleibt sie bekannt, auch wenn sie weniger gelesen wird. Das Ende ihres Lebens sei ein langer Selbstmord gewesen, hat Juliette Greco gesagt. Die Chansonsängerin war eng befreundet mit der Sagan – und hat auch deren Lieder gesungen, zum Beispiel "Sans vous aimer".

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Sans vous aimer

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Sendung: "Allegro" am 21. Juni 2023 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK