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Alton, Illinois, 26. Mai 1926 – der Jazztrompeter und Wegbereiter des modernen Jazz, Miles Davis wird geboren. Er war Kind einer wohlhabenden Akademikerfamilie. Doch trotz seiner Herkunft als Upperclass-Kid war er sich seinen Wurzeln als schwarzer Amerikaner stets bewusst.

Bildquelle: Rue des Archives/RDA/Süddeutsche Zeitung Photo

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In seiner Autobiografie schildert Miles Davis eine Begebenheit aus seiner Zeit als Musikstudent an der New Yorker Juilliard School, als eine weiße Lehrerin erklärte, die Schwarzen spielten den Blues, weil sie arm seien und Baumwolle pflücken müssten. Deshalb seien sie so traurig und daher käme der Blues." Meine Hand schoss hoch wie der Blitz", schreibt Miles. "Ich stand auf und sagte: Ich komme aus East St. Louis und habe einen reichen Vater, er ist Zahnarzt. Mein Vater hat in seinem ganzen Leben keine Baumwolle gepflückt und ich bin heute früh kein bisschen traurig aufgewacht und habe trotzdem einen Blues gespielt."

Tradition und Innovation

Der Blues sollte Miles Davis’ musikalisches Schaffen durch alle Phasen begleiten, ein Schaffen, das von einer innovativen Kraft gelenkt war, die dem modernen Jazz mehrmals entscheidende Impulse gab. Die nachhaltigste Neuerung brachte Miles Davis mit der Erfindung des so genannten modalen Jazz auf den Weg. Er befreite den Jazz vom Korsett einer immer kleinteiligeren und komplizierteren Kadenz-Struktur und öffnete den Raum für neue improvisatorische Herausforderungen. Geburtsstunde des modalen Jazz war 1958 die Aufnahme des Titelstücks für das Album "Milestones".

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Miles Davis - Milestones (Official Audio)

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Ein neues Kapitel im Jazz

Richtig populär wurde der modale Jazz mit dem Album "Kind of Blue" von 1959, das bis in die 90er Jahre das meistverkaufte Jazzalbum aller Zeiten war. Miles Davis hat hier mit Stücken wie "Blue in Green", "So What" und "All Blues" nicht nur die Welt des Jazz, sondern auch die der populären Musik bis heute nachhaltig verändert.

Sendung: "Allegro" am 26. Mai 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK