Suche
Inhalt
Musikfrauen vorgestellt Julia Hülsmann – Pianistin
Elf CDs hat Julia Hülsmann bislang mit ihrem Trio herausgebracht. Sie macht eine Musik der oftmals leisen Töne und bringt die schwebenden und die erdigen Anteile des Jazz in Balance. Und sie ist kulturpolitisch engagiert: 2012 und 2013 leitete sie die Deutsche Jazzunion.
Bildquelle: BR, colourbox.com, Illustration: Christian Sonnberger/BR
Der Steckbrief
- Hülsmann, Julia
- Pianistin, Komponistin, Professorin an der Universität der Künste im Fach Musikerziehung
- Lieber intuitiv als akademisch, beim Musikmachen mit den eigenen Bands und im Unterricht.
- Geboren am 17. Juli 1968 in Bonn
- Nationalität: deutsch
- Lebt in Berlin
1997 hat Julia Hülsmann ihr Trio gegründet, bei dem es bis heute nur eine Umbesetzung gegeben hat. Elf CDs hat sie herausgebracht – die letzten sieben davon beim renommierten Label ECM. Mit Bassist Marc Muellbauer und Schlagzeuger Heinrich Köbberling und unterschiedlichen Gästen hat sie in eigenen Kompositionen einen Stil etabliert, der die schwebenden und die erdigen Anteile des Jazz in eine lyrische Balance bringt. Julia Hülsmann komponiert ihre Musik der oftmals leisen Töne mit viel Raum zur freien Ausgestaltung jenseits der Regelwerke.
Inzwischen bin ich sehr viel mehr Feministin als ich es damals war.
Gleichstellung in der Jazzunion
Die Musikerin ist auch kulturpolitisch engagiert. 2012 und 2013 leitete sie die Deutsche Jazzunion, die inzwischen eine Gleichstellungserklärung herausgebracht hat. "Das Thema ist ein schwieriges", sagt die Pianistin. "Aber ich finde es super, dass sie das machen und glaube, es muss sich vor allem im Kopf was verändern."
Mehr Feministin als früher
Auch ihre eigene Sicht hat sich verändert. 1996 kam Julia Hülsmann in ihrer Diplomarbeit noch zu dem Schluss, "dass man das Thema, dass man eine Frau ist, ignorieren muss, und es immer nur um den Inhalt geht, was ja stimmt. Tja, und inzwischen ist es für mich so, dass es eben einfach natürlich wichtig ist, dass ich eine Frau bin. Inzwischen bin ich sehr viel mehr Feministin als ich es damals war."
