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Videoserie der Bayerischen Staatsoper #AkteMzensk

Nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolaj S. Leskow komponierte Dmitri Schostakowitsch seine Oper "Lady Macbeth von Mzensk". Bei Stalin fand das Werk offenbar keinerlei Gefallen, ein Schmähartikel in der Prawda unterband kurz darauf die Oper von den Spielplänen. Für die Bayerische Staatsoper hat nun Regielegende Harry Kupfer Schostakowitschs Werk neu in Szene gesetzt.

Dmitrij Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" nach einer Novelle von Nikolaj Leskow hat sich in mehrfacher Hinsicht als schicksalhaft für ihren Komponisten erwiesen. Zuerst machte die "Lady Macbeth" Schostakowitsch international bekannt - auch den USA. Überall wurde die Oper aufgeführt, und fast überall erntete sie Erfolg - oder machte Skandal: Die dissonanzenreiche Tonsprache und die zum Teil recht derben und expliziten erotischen Szenen waren nämlich nicht nach jedermanns Geschmack. Zumindest nicht nach dem des sowjetischen Diktators Stalin. Nachdem dieser eine Aufführung der "Lady Macbeth" besucht (und sich dort offensichtlich wenig amüsiert) hatte, erschien in der "Prawda" ein Artikel mit der Überschrift "Chaos statt Musik", in dem die Oper und ihr Komponist als volksfeindlich geächtet wurden. Und ein solcher Vorwurf war damals kein Spaß: Schostakowitsch konnte sich für geraume Zeit seines Lebens nicht sicher sein; erst mit seiner Fünften Symphonie gelang ihm eine Rehabilitierung. Später richtete er noch eine Neufassung der "Lady Macbeth" ein, doch mittlerweile ist die Urfassung längst wieder in die Spielpläne der Opernhäuser zurückgekehrt.

Hintergrund

Unter dem Titel "#AkteMzensk" gibt die Bayerische Staatsoper in einer siebenteiligen Videoserie Einblicke in Schostakowitschs "Lady Macbeth" und beleuchtet das Werk aus unterschiedlichen Blickwinkeln. In der ersten Folge ermittelt Tatort-Kommissar Udo Wachtveitl alias Franz Leitmayr in der Sache "Lady Macbeth von Mzensk" und führt in knapp vier Minuten durch die Handlung der Oper. Bis zur Premiere am 28. November folgen dann noch Beiträge über die Komposition und Rezeption der Oper oder darüber, was es mit den Begriff "Pornophonie" auf sich hat; außerdem begibt sich die Sängerin Anja Kampe auf der Suche nach der sprichwörtlichen "Leiche im Keller" in die Katakomben der Staatsoper.

Weitere Informationen sowie alle Termine zur Aufführung unter staatsoper.de/aktemzensk

#AkteMzensk

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