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BR-Klassik vergibt den Dezember-Frosch 2019 Der Dezember-Frosch geht an die Bühne Baden für "Fatinitza"

Der Operettenfrosch Dezember 2019 geht an die Bühne Baden für "Fatinitza"

Steckbrief

"Fatinitza“ von Franz von Suppé an der Bühne Baden in der Inszenierung von Leonard Prinsloo

Los geht´s …    
mit dem Blick auf eine schwarzweiß gestreifte schräge Bühne, die in einem runden Guckloch mündet, das mit Videoprojektionen belebt wird. Es erscheint ein Soldatenchor in russischen Fellmützen aus Frauenstimmen - huch

Überraschung:               
So sexy war der Chor in Baden noch nie zu erleben! Das Spiel mit den Geschlechtern wird von Regisseur Prinsloo einfach noch ein bisschen weitergetrieben und greift.  Der Dreißiger-Jahre-Look eignet sich gut, um Männer in Strapsen und Frauen im Frack zu zeigen, und der strenge schwarzweiß Kontrast wird von roten Akzenten im türkischen Harem, oder durch Fatinitzas Haarpracht aufgewärmt.

Operettenpreis Dezember 2019 | Bildquelle: BR-Klassik, Operette Bildquelle: BR-Klassik, Operette

Größte Lacher:
Viele Witze sind im Text von Genée und Zell zu finden, den Prinsloo geschickt modernisiert und gekürzt hat. Schon allein das Journalisten- Couplet des Julian von Golz ist ein Schmankerl, das man sich auf der Zunge zergehen lassen muss!

Verblüffend:             
Dass Reinhard Alessandri als unsympathischer General Kantschukoff so perfekt rüberkommt, und wie fein die Dialoge passen, obwohl Regina Riehl und Bea Robein gestandene Opernsängerinnen sind. Geht also doch!

Herausragend:     
Wie gut die vielfältige Musik von Franz von Suppé durch das Orchester der Bühne Baden, den Chor und die Solisten zur Geltung kommt. Da wird italienischer Schmelz mit Wiener Pfiff virtuos kombiniert.

Aha-Effekt:         
Suppés Fatinitza ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten und bietet auch gesellschaftlich mehr als genügend Bezüge ins Heute.   

Mutig, neu, zeitgemäß:
Dieses Werk im Suppé- Jubiläumsjahr auf den Spielplan zu setzen und seine augenzwinkernde Frivolität im 30er Jahre Look hervorzuheben und moderne Videokunst in das szenische Konzept mit einzubeziehen. 

Sei kein Frosch, küss ihn:   
Die Redaktion Operette ist begeistert und gratuliert der Bühne Baden, dem Regieteam und allen Mitwirkenden zu großem Operettenmut.

Inszenierung & Choreografie: Leonard Prinsloo
Musikalische Leitung: Franz-Josef Breznik  
Ausstattung:
Monika Biegler
Videokonzept: Aron Kitzig

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