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Album der Woche – Stephen Layton dirigiert Duruflé und Poulenc

Der Chor des Trinity College Cambridge unter Leitung von Stephen Layton hat Maurice Duruflés Requiem aufgenommen. Klarheit und Mystik finden hier zusammen. Die Musik schimmert golden und verbreitet Kraft und inneren Frieden.

CD-Cover: Stephen Layton dirigiert Duruflé und Poulenc | Bildquelle: Hyperion

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Zeiten der Angst und der Irritation waren schon immer Zeiten, in denen Kunstwerke entstanden, denen die Sehnsucht nach Ordnung und Frieden innewohnt. Das Requiem des französischen Komponisten Maurice Duruflé entstand während des zweiten Weltkrieges, begonnen 1941, beendet 1947. Aus ihm sprechen Ruhe, innere Festigkeit, Gottvertrauen.

Moderner und heller Klang

Das Requiem von Maurice Duruflé gilt als eines der bedeutenden Chorwerke der Moderne. Und bezieht sich dabei auf die Vorbilder des Gregorianischen Gesangs und der frühen Mehrstimmigkeit. Die Aufnahme zeigt beide Seiten: den modernen, hellen Klang eines jungen professionellen Chores und das mystische Umfeld an der Grenze von Diesseits und Jenseits. Im Anschluss daran enthält das Album die vier Bußmotetten von Francois Poulenc, ebenfalls Höhepunkte der Musik für Chor a capella.

Intensität, Kraft, Ruhe und Einkehr

Die Aufnahme mit dem Chor des Trinity College in Cambridge unter Stephen Layton transportiert die Intensität, ja die Kraft, die von Duruflés Musik der Ruhe und Einkehr ausgeht. Aufgenommen in St. Eustache in Paris, einer gewaltigen Basilika am Übergang von der Gotik zur Renaissance, meldet sich der Chorklang aus der Tiefe des Raumes mit zart-goldenem, warmen Glanz. Das Dies Irae aber lässt Layton wie einen Raketenangriff hereinbrechen, der eine Schneise der Verwüstung und der Verzweiflung schlägt. Die Orgel rauscht auf, die Akkorde ballen sich, der Raum erzittert regelrecht.

Leichtigkeit und Energie des Zusammenklangs

Poulencs Motetten wurden in der Kapelle des Trinity College aufgenommen. Der Chor kommt viel direkter herüber – immer mit dieser raffinierten Eleganz aus konturenscharf abgegrenzten Stimmen sowie Leichtigkeit und Energie des Zusammenklangs. Das zeichnet Chöre aus England aus. Stephen Layton weiß die Qualitäten seines aus jungen Sängerinnen und Sängern bestehenden Chores genauestens ins Licht zu setzen. Den Chor, die Musik: dieses Album lässt sie beide strahlen.

Infos zur CD

Mauride Duruflé:
Requiem
Francis Poulenc:
Quatre Motets pour un temps de penitence

Harrison Cole (Orgel)
Choir of Trinity College Cambridge
Leitung: Stephen Layton

Label: Hyperion

Sendung: "Piazza" am 30. März 2024 ab 08:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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