BR-KLASSIK

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Die Geheimnisse der Harmonie Die Bach-Chronik

Von der Geburt 1685 in Eisenach bis zu seinem Tod im Juli 1750. Das Leben des großen Johann Sebastian Bach in neun Kapiteln.

Johann Sebastian Bach, Partita fuer Violine solo, d-moll | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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1. Kapitel

  • 1685 Geburt am 21. März in Eisenach als achtes und letztes Kind von Johann Ambrosius und Maria Elisabeth, geb. Lemmerhirt.
  • 1693 Besuch der Eisenacher Lateinschule ab der Quinta.
  • 1694 Tod der Mutter. Ambrosius heiratet Barbara Margaretha, verw. Bach.
  • 1695 Tod des Vaters. Die jüngsten Kinder Jacob und Sebastian nimmt der Bruder Johann Christoph (1671-1721) in Ohrdruf auf. Er beginnt, Sebastian zum Organisten auszubilden.
  • 1700 Reise nach Lüneburg und Besuch der renommierten Michaelisschule. Sänger im Mettenchor und wohl Orgelschüler bei Georg Böhm.


2. Kapitel

  • 1703 Als "Laquey" angestellt am Weimarer Herzoghof. Dient wohl als Geiger. Ab August Organist an der Neuen Kirche in Arnstadt.
  • 1705 Reise zu Dietrich Buxtehude nach Lübeck. Wegen Urlaubsüberziehung und anderen Unbotmäßigkeiten vom Disziplinarausschuss vernommen.
  • 1707 Organist an der Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen. Heiratet Maria Barbara Bach, eine Cousine zweiten Grades.
  • 1708 Erste sicher zu datierende Kantate Gott ist mein König BWV 71, aufgeführt zur Ratswahl am 4. Februar.


3. Kapitel

  • 1708 Ab Juni Organist und "Cammer-Musicus" am Weimarer Herzoghof. Dort entstehen die meisten von Bachs großen Orgelwerken.
  • 1710 Geburt des Sohnes Wilhelm Friedemann, später selbst Komponist und bedeutender Tastenvirtuose.
  • 1713 Jagdkantate BWV 208 für den Herzog von Sachsen-Weißenfels.
  • Geburt von Zwillingen, die beide nicht überleben.
  • 1714 Geburt des Sohnes Carl Philipp Emanuel, später bedeutendster Komponist des "empfindsamen Stils". Ernennung zum "Concert-Meister" mit der Zusatzaufgabe, jeden Monat eine Kirchenkantate zu liefern. Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen BWV 12 am 22. April aufgeführt.
  • 1717 Der Tastenvirtuose Louis Marchand entzieht sich einem geplanten Wettspiel mit Bach. Bach unterzeichnet ohne Erlaubnis des Herzogs einen Kapellmeistervertrag mit dem Hof von Köthen-Anhalt.


4. Kapitel

  • 1717 Vom 6. November bis 2. Dezember in Haft wegen "halsstarriger Bezeugung". Übersiedelung nach Köthen.
  • 1718 Begleitet den neuen Dienstherren zur Kur nach Karlsbad. Fürst Leopold wird auch Taufpate seines Sohnes Leopold Augustus († 1719).
  • 1720 Reinschrift der Sei Solo a Violino senza Basso accompagnato.
  • Im Juli Tod der Ehefrau Maria Barbara. Im November Reise nach Hamburg, dort (wieder zurückgezogene) Bewerbung um Organistenstelle.
  • 1721 Widmung der Six Concerts avec plusieures Instruments an Markgraf Christian von Brandenburg. Am 3. Dezember Heirat der Hofsängerin Anna Magdalena Wilcke (1701-1760).
  • 1722 Das Wohltemperirte Clavier in Reinschrift zusammengestellt.


5. Kapitel

  • 1723 Wird Thomaskantor und "Director Chori Musici" in Leipzig. Stellt den ersten kompletten Kantatenjahrgang zusammen. Eine erster Höhepunkt im Kirchenjahr ist das Magnificat BWV 243a.
  • 1724 Beginnt einen Zyklus von Choralkantaten.
  • 1725 Die Johannes-Passion am 7. April in erster Fassung aufgeführt.


6. Kapitel

  • 1725 Anna Magdalena beginn ein Notenbüchlein. Reisen nach Gera und Dresden. Streitigkeiten um bezahlte Gottesdienste an der Universitätskirche. Gastspiel in Köthen zum Geburtstag von Fürst Leopold.
  • 1726 Veröffentlichung der Partita B-Dur BWV 825 im Eigenverlag.
  • 1727 Die Matthäus-Passion am 11. April in erster Fassung aufgeführt.
  • 1729 Ernennung zum "Capellmeister von Haus aus" durch Herzog Christian von Weißenfels. "Köthener Trauermusik" BWV 244a zum Tod von Fürst Leopold.


7. Kapitel

  • 1727 Übernimmt die Leitung des Leipziger "Collegium Musicum".
  • 1730 Streit mit dem Leipziger Stadtrat. Verfasst "Höchstnötige[n] Entwurff einer wohlbestallten Kirchenmusik".
  • 1731 Veröffentlicht sein Opus 1, den ersten Teil der Clavir-Übung (6 Partiten). Umbau der Thomasschule.
  • 1733 Widmet lateinische, aus Kyrie und Gloria bestehende Missa "Sr. Königl. Hoheit und Churfürstliche[n] Durchlaucht zu Sachsen". Erbittet damit ein "Praedicat von Dero Hoff-Capelle", also einen Ehrentitel.
  • 1734 Oratorium aus sechs Kantaten über die Weihnachstfeiertage aufgeführt.


8. Kapitel

  • 1736 Aufführung der heute gültigen Fassung der Matthäus-Passion. Schwerer Konflikt mit dem Rektor der Thomasschule. In Dresden Ernennung zum "Compositeur bey der Königlichen HofCapelle".
  • 1737 Johann Adolph Scheibe greift Bachs Musik öffentlich als "schwülstig" und "verworren" an.
  • 1738 Sorge um den Sohn Johann Gottfried Bernhard (1715–1739), der hoch verschuldet verschwunden ist.
  • 1741 Carl Philipp Emanuel wird Conzertcembalist von König Friedrich II. Im Sommer Reise nach Berlin. Hochzeitskantate O holder Tag BWV 210 für den Königlichen Leibarzt Georg Ernst Stahl.


9. Kapitel

  • 1741 Veröffentlichung der Goldberg-Variationen.
  • 1742 Geburt von Regina Susanna, Anna Magdalenas 13. und Bachs 20. Kind.
  • Aufführung der Bauernkantate BWV 212 auf dem Rittergut Kleinzschocher.
  • Erste nachweisbare Arbeiten an der Kunst der Fuge BWV 1080.
  • 1745 Geburt des ersten Enkelkindes, Sohn von C.P.E Bach. Kann nicht zur Taufe anreisen, da Leipzig von preußischen Truppen besetzt ist.
  • 1747 Spielt vor König Friedrich II. in Potsdam und komponiert in der Folge das diesem gewidmete Musicalische Opfer. Aufnahme in die "Societät der musicalischen Wissenschaften".
  • 1749 Ergänzt die Missa von 1733 zum vollständigen Ordinarium: Die sogenannte h-Moll-Messe BWV 232. Letzte Arbeiten an der unvollendet bleibenden Kunst der Fuge
  • 1750 Im Frühjahr zwei Augenoperationen durch den reisenden "Okulisten" John Taylor. Tod nach einem Schlaganfall am 28. Juli.

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