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ARD-Musikwettbewerb 2023 Der krönende Abschluss

Erschöpfung, Erleichterung, Freudentaumel. Der Gewinn eines Preises beim ARD-Musikwettbewerb ist ein Wechselbad der Gefühle. Aber: Nach der Show ist vor der Show. Die Vorbereitungen für die Abschlusskonzerte laufen auf Hochtouren.

Klaviertrio Finale 2023, Trio Orelon | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

Noch ist keine Zeit für Entspannung und Nichtstun: Die glücklichen Siegerinnen und Sieger, aber auch die Zweit- und Drittplatzierten sitzen schon wieder vor Noten und ihren Instrumenten. Auch nach zwei Wochen Wettbewerb ist Üben für sie wieder an der Tagesordnung. Mittlerweile ist der Erfolg in den Köpfen und Herzen angekommen, und bei den Abschlusskonzerten können die jungen Musikerinnen und Musiker zeigen, wie sie sich - vielleicht auch während des Wettbewerbs - entwickelt haben. Von Mittwoch bis Freitag: drei Tage, drei Orchester, drei Konzerte - und viel Emotionen und Musik.

Preisträgerkonzerte von Mittwoch bis Freitag

Informationen zu Programm, Uhrzeiten und Tickets finden Sie hier.

Takehiro Konoe, ARD-Musikwettbewerb 2018 Finalist Viola | Bildquelle: Daniel Delang Bratschist Takehiro Konoe | Bildquelle: Daniel Delang Im Prinzregententheater und im Herkulessaal musizieren dann das Münchner Rundfunkorchester, das Münchener Kammerorchester und das BRSO gemeinsam mit den Gewinnerinnen und Gewinnern, sowie den Zweit- und Drittplatzierten.

Den Auftakt auf dem Podium im Münchner Prinzregententheater macht der Japaner Takehiro Konoe mit seiner Bratsche. Er holte einen der dritten Plätze, wie auch schon 2018, und spielt nun ein Konzert des Komponisten und Musikverlegers Franz Anton Hoffmeister. Der brachte im 18. Jahrhundert auch die Werke seiner Zeitgenossen Haydn und Mozart und Beethoven heraus.

Die besten von 354 Bewerberinnen und Bewerbern

Beworben hatten sich für Internationalen Musikwettbewerb der ARD insgesamt 354 Musikerinnen und Musiker, 215 davon wurden nach München eingeladen. Dieses Jahr in den Fächern Harfe, Kontrabass, Viola und Klaviertrio.

Preisträger im Fach Kontrabass beim ARD-Musikwettbewerb 2023: Hongyiu Thomas Lai (2. Preis), Gabriel Polinsky (1. Preis), José Trigo (3. Preis) | Bildquelle: Daniel Delang Die Preisträger im Fach Kontrabass | Bildquelle: Daniel Delang Zwei Wochen versuchten sich die Musikerinnen und Musiker aus aller Welt in die Herzen des Publikums und der Jury zu spielen – und das über eine lange Zeit: Allein 37 Stunden und 45 Minuten waren etwa die  reine Spielzeit im Fach Kontrabass. Ein Instrument, das nun nicht eben als Solokonzertbesetzung bekannt ist. Aber es gibt sie, die Kontrabass-Konzerte.

Gabriel Polinsky, der Gewinner im Fach Kontrabass, spielte ein Konzert von Sergej Koussevitzky, das vermutlich zwischen 1902 und 1905 entstanden ist. Für den jungen Amerikaner war dieser letzte und entscheidende Auftritt des Wettbewerbs ganz besonders, er schildert es im Nachhinein als "Flow".

Das ganze Stück fühlte sich wie ein einziger Moment an.
Gabriel Polinsky, der Gewinner im Fach Kontrabass

Als Sieger gebührt ihm die Ehre - wie auch den anderen Erstplatzieren der Solofächer - den Wettbewerb mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Münchner Herkulessaal zu beschließen.

José Trigo, Drittplatzierter im Fach Kontrabass, wird seinen Auftritt diesmal nicht als Heimspiel haben: Er gehört zur Kontrabassgruppe des BRSO, er wird aber am Donnerstag zusammen mit dem Münchener Kammerorchester als Solist auftreten.

Keine Konkurrenz zwischen den Teilnehmerinnen

Lea Löffler (2. Preis), Tjasha Gafner (1. Preis), Alexandra Bidi (2. Preis) | Bildquelle: Daniel Delang Strahlende Gewinnerinen im Fach Harfe | Bildquelle: Daniel Delang Freuen kann sich das Publikum auch auf Harfenmusik. Das Instrument ist immer noch weiblich besetzt: 38 Frauen und drei Männer spielten um den Sieg. Keine Überraschung also, dass die Gewinnerinnen Frauen sind: Alexandra Bidi aus Frankreich spielt am Mittwoch eine Fantasie für Violine und Harfe von Camille Saint-Saëns, Lea Maria Löffler, die letztes Jahr den Kunstförderpreis verliehen bekam, spielt am Donnerstag ein Konzert für Harfe von Georg Friedrich Händel und die Erstplatzierte, Tjasha Gafner aus der Schweiz, bringt am Freitag mit dem BRSO das Harfenkonzert von François-Adrien Boieldieu zum Klingen. Sie betonte nach dem Finale, ein Gefühl von Konkurrenz habe es zwischen den Teilnehmerinnen während des Wettbewerbs nicht gegeben.

Wenn man etwas so stark miteinander erlebt, dann muss man sich umarmen.
Tjasha Gafner, Harfenistin

Bühnenpräsenz, Überzeugungskraft, guter Ton und auch, sich mit einem großen Orchester behaupten zu können, über das Podium zu strahlen, das sind Kriterien, die die Juroren ansetzten für den Wettbewerb. Bei den abschließenden Konzerten kann sich das Publikum sowohl live vor Ort als bei der Übertragung im Radio und im Video-Livestream davon überzeugen, wie die Solistinnen und Solisten strahlen. Das gesamte Programm finden Sie hier. Noch gibt es Karten für alle drei Konzerte.

Fernseh-Tipp

"Die Chance! Das Finale Viola beim ARD Musikwettbewerb" - am 17. September um 9.45 Uhr sowie am 18. September 23.15 Uhr im BR Fernsehen. Außerdem lässt Das Erste in einer Reportage von Eckart Querner den diesjährigen Wettbewerb noch einmal Revue passieren. Und auch Das Erste widmet dem diesjährigen Wettbewerb eine Reportage: am 17. September um 23:35 Uhr.

Musizieren außer Konkurrenz

Wieder etwas weniger bekannt ist die Bratsche als Solo-Instrument. Auch wenn ihr belegter Klang in der Mittellage einen ganz eigenen Charme hat. Mit dem Finale im Fach Viola endete der Wettbewerb am Sonntag Abend. Da hieß es im Münchner Herkulessaal ein letzte Mal: Anspannung, Aufregung, alles Geben. Und dann stand auch hier die erste Preisträgerin fest: Haesue Lee aus Südkorea überzeugte Publikum und Jury mit William Waltons Konzert für Viola und Orchester. Für sie geht es jetzt mit allen Finalistinnen und Finalisten der anderen Fächer weiter in die Preisträgerkonzerte, wo es dann auch endlich wieder heißt: Musizieren außer Konkurrenz.

Sendung: "Allegro" am 13. September ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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