Vor wenigen Tagen hat Geiger Christian Tetzlaff aus Protest gegen Trumps Politik seine Konzerte in den USA abgesagt. Nun zieht ein weiterer europäischer Musiker Konsequenzen: der Cellist Jean-Guihen Queyras. Er wählt einen anderen Weg der Unterstützung für die Ukraine.
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Nach dem Geiger Christian Tetzlaff hat ein weiterer europäischer Musiker auf die aktuelle Politik von US-Präsident Donald Trump reagiert. Der französische Cellist Jean-Guihen Queyras kündigt an, seine Einnahmen aus fünf geplanten Konzerten in den USA in diesem Jahr für die Ukraine zu spenden. Das Geld soll an die offizielle Stiftung "United24Fundation" des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gehen, teilt der Cellist auf seiner Facebook-Seite mit. Dort kritisiert der Musiker das "schreckliche Spektakel der letzten Woche im Weißen Haus – inszeniert, um Präsident Selenskyj zu demütigen – und die rapide Abkehr der USA von den grundlegenden Freiheiten und demokratischen Idealen, die Europa und der Westen lange verteidigt haben".
Den Anstoß für seine Entscheidung habe Geiger Christian Tetzlaff gegeben. Der hatte vor wenigen Tagen angekündigt, seine Konzerte in den USA mit Blick auf die politischen Entwicklungen dort abzusagen. Tetzlaff hatte im Gespräch mit der "New York Times" konkret Trumps "Umarmung" von Russland, sein Verhalten gegenüber der Ukraine und politische Änderungen gegenüber Transgendern kritisiert.
Jean-Guihen Queyras teilt mit, er habe der ukrainischen Stiftung einen beträchtlichen Vorschuss der erwarteten Konzerteinnahmen gespendet – in Anerkennung "der äußerst dringenden Notwendigkeit, das tapfere ukrainische Volk in seinem Kampf für seine und unsere Freiheit zu unterstützen". Alle, die dazu in der Lage seien forderte der Musiker auf, sich anzuschließen und so schnell wie möglich zu handeln.
Der Cellist hat die Ukraine bereits in der Vergangenheit unterstützt. Im August 2024 gab er in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ein Konzert mit der Kiewer Camerata und spielte für verwundete Soldaten und für Kinder mit Kriegstraumata.
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Jean-Guihen Queyras in Ukraine
Auf YouTube teilte er einen Beitrag dazu und schrieb: "Wir haben uns auf diese Reise begeben, weil wir uns gemeinsam mit dem ukrainischen Volk solidarisch fühlen und hoffen, dass eine Geste der Präsenz und die Kraft der Musik auch die kleinsten Momente des Trostes schenken und die menschlichen Beziehungen in diesen düsteren Zeiten stärken können."
Sendung: "Leporello" am 7. März 2025 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (2)
Sonntag, 09.März, 14:00 Uhr
Dr. Guntram Rahn
Tetzlaff/Queyras
Bravo!
Freitag, 07.März, 15:18 Uhr
Beate Schwärzler
Die Kultur zieht ab aus Amerika
Dank dem Geiger Christian Tetzlaff und dem Cellisten Jean-Guihen Queyras
für die Zeichen, die sie setzten und für die Ukraine, für die sie sich einsetzten..
Signale müssen ausgesandt werden und Zeichen gesetzt von Allen,
die mit Trumps Rüpelhaftigkeit und der Abwertung unserer Werte
nicht einverstanden sind.
Und gleichzeitig Solidarität mit der Ukraine und mit Selenskyj, der gedemütigt werden sollte..
Diese beiden Künstler sind vorausgegangen... .