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Die Jussen-Brüder beim Mozartfest Augsburg "Frühlingsopfer" am Klavier

Ein großes Orchester auf zweimal 88 Tasten: Am 24. Mai präsentieren Lucas und Arthur Jussen beim Mozartfest Augsburg "Le Sacre du Printemps" in der Fassung für zwei Klaviere.

Lucas und Arthur Jussen | Bildquelle: BR

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BR-KLASSIK: Lucas und Arthur Jussen, Sie spielen beim Mozartfest Augsburg Strawinskys "Le Sacre du Printemps" in einer Fassung für zwei Klaviere. Beschäftigen Sie sich auch mit der Orchesterfassung dieses Werks, wenn Sie es einstudieren?

Arthur Jussen: Ja, sicher. Ich glaube, es ist fast unmöglich, nicht dran zu denken, wenn man dieses Stück spielt. Es ist eine der wichtigsten Kompositionen des 20. Jahrhunderts, vielleicht das wichtigste Stück. Wir kennen die Aufnahmen, wir kennen den Sound vom Orchester. Aber was sehr wichtig für uns ist: Strawinsky hat diese Fassung für zwei Klaviere selbst geschrieben. Das heißt, er selbst hat daran geglaubt, dass diese Klavierfassung funktioniert. Ich glaube, dass das Klavier andere Spezialitäten zeigt als das Orchester, was auch super schön ist.

'Le Sacre du Printemps' ist eine der wichtigsten Kompositionen des 20. Jahrhunderts.
Arthur Jussen

BR-KLASSIK: Es gibt eine Videoaufnahme von Ihnen, von einem Auftritt in Malmö vor ein paar Jahren. Da haben Sie das Stück auf einem Klavier gespielt. Es sieht halsbrecherisch aus: Sie greifen untereinander durch, übereinander drüber und umeinander herum. Welche Fassung ist Ihnen lieber?

Lucas Jussen: Es gibt Vorteile und Nachteile bei beiden Versionen. Es sind natürlich sehr viele rhythmische Sachen drin, die wirklich genau auf den Schlag kommen müssen. Wenn man dann so nah beieinander sitzt, hört man, wie der andere kurz atmet, bevor er einen Akkord spielt. Dann bist du so unglaublich kompakt. Das fühlt sich super an und das liebe ich sehr. Andererseits braucht man in "Le Sacre du Printemps" auch einen sehr großen Klang. Und das bekommt man doch etwas einfacher mit zwei Klavieren hin. Da hat man etwas mehr Raum. Man kam mit dem ganzen Körper drangehen.

Mozartfest Augsburg

Das Mozartfest lockt dieses Jahr wieder große Namen der Klassik nach Augsburg: Unter anderem werden die Brüder Lucas und Arthur Jussen sowie das Mahler Chamber Orchestra im Rahmen des Festivals spielen. Vom 16. Mai bis 1. Juni findet es unter dem Motto "Out of the Box" statt. Zum Artikel.

BR-KLASSIK: Ihre Mutter unterrichtet Flöte, Ihr Vater ist Schlagzeuger. Das ist eine Kombination aus Melodie und Rhythmus, die Sie beide mitbekommen haben. Gibt es da Unterschiede bei Ihnen beiden, wie Sie Musik auffassen? Mehr von der Melodie, mehr vom Rhythmus?

Arthur Jussen: Ich glaube, dass beides genauso wichtig ist. Und das ist natürlich auch abhängig von dem Stück und auch abhängig davon, welche Partie man spielt, die Ober- oder die Unterstimme, Klavier eins oder zwei. Aber da wir beide Stimmen sehr mögen, tauschen wir auch immer. Das machen wir mit dem Gedanken, dass beides sehr wichtig ist.

Im Klavierduo tauschen wir immer wieder die Stimmen.
Arthur Jussen

BR-KLASSIK: Sie spielen beim Mozartfest Augsburg außer Strawinsky auch noch Ravel und ein Klavierkonzert von Mozart. Das ist insgesamt ein physisch sehr forderndes Programm...

Lucas und Arthur Jussen | Bildquelle: BR Viele Konzertreisen, unterschiedliche Programme: das niederländische Klavierduo Lucas und Arthur Jussen. | Bildquelle: BR Lucas Jussen: Wir versuchen wirklich fit zu bleiben. Ich denke, die mentale Komponente ist sehr wichtig, dass man sich konzentriert und viel übt. Wir sind noch ziemlich jung, aber mit den vielen Reisen und verschiedenen Programmen ist es wirklich schwer, den Körper immer fit zu halten. Vor allem, wenn man dann auf Reisen jeden Abend die Chance hat, ein bisschen zu feiern, etwas Herrliches zu essen oder zu trinken. Aber wir versuchen, das so gut wie möglich zu machen.

Sendung: "Leporello" am 22. Mai 2025 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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