Wie sah Beethoven wirklich aus? Wissenschaftler haben ein 3D-Modell von Beethovens Gesicht erstellt. Dazu nutzen sie seinen exhumierten Schädel und eine künstliche Intelligenz. Jetzt gibt es Fotos von der Analyse.
Bildquelle: Cicero Moraes / Instagram
Wissenschaftler haben die erste 3D-Rekonstruktion von Beethovens Kopf erstellt, indem sie seinen Schädel analysierten. Hauptautor der Studie ist der Brasilianer Cicero Moraes, der in der Vergangenheit bereits mit seinem Team Mozart in 3D rekonstruiert hat.
Laut dem neuen Modell hatte Beethoven einen eisigen Blick, dunkelgrüne Augen und welliges, graues, dünner werdendes Haar. Die Analyse deutet darauf hin, dass Beethoven, der 1827 im Alter von 56 Jahren in Wien nach einer langen Krankheit starb, einen mürrischen Gesichtsausdruck mit tiefen Stirnfalten hatte, die in Porträts des Musikers immer wieder dargestellt wurden. Dass die erstellten 3D-Modelle an das wohl berühmteste Beethoven-Porträt des Malers Joseph Karl Stieler aus dem Jahr 1820 erinnern, liegt auch daran, dass Cicero Moraes sich bei der Rekonstruktion an diesem Gemälde orientierte.
Moraes verwendete für seine Studie außerdem historische Fotografien von Beethovens Schädel. Bereitgestellt wurden die Bilder vom Beethoven-Haus in Bonn. Der Schädel wurde bereits 1863 exhumiert. Neben den bildnerischen Darstellungen Beethovens nutzte Moraes Messdaten, die 1888 gesammelt wurden. "Dies ist die erste Gesichtsrekonstruktion, die aus seinem Schädel erstellt wurde. Ich verwendete denselben Ansatz, den wir in Polizeifällen zur Identifizierung von Opfern nutzen", sagte der Wissenschaftler gegenüber der britischen Zeitung The Telegraph. Die Ergebnisse für das 3D-Modell wurden mithilfe von KI im Detail verbessert.
Was heute geschah: Beethoven wird exhumiert
Autor des Artikels: René Gröger
Sendung: "Leporello" am 30. Mai 2025 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (2)
Mittwoch, 04.Juni, 09:23 Uhr
Micha Rudolf
Beethoven
Das soll Ludwig van B darstellen?
Dass Beethoven einen Lockenkopf hatte, kann man ja nun auf allen Gemälden und Zeichnungen sehen. Der auf der "Rekonstruktion" dargebotene Mittelscheitel und die glatten (Spaghetti-)Haare passen überhaupt nicht dazu.
Also entweder taugt die KI nichts - wen wundert es?- oder Moraes hat sich an seinen Wunschvorstellungen orientiert. Gibt es einen begründeten Kommentar von ihm?
Samstag, 31.Mai, 23:26 Uhr
Beate Schwärzler
Laßt doch die Toten in Ruhe !
Pervers !
Im Gazastreifen sterben Kinder
und hier zerstören unsensible "Wissenschaftler" große Kunst.
Ich fühle mich von dem Bild oben vergewaltigt.
Das ist nicht Beethoven. Das ist menschliche Hybris.
Ich möchte Beethoven bitte in meinem Herzen bewahren, wie i c h ihn höre.