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Alle Preisträger des Opus Klassik 2020 Zwei Sängerinnen müssen sich den Preis teilen

Zum dritten Mal wird am 18. Oktober 2020 der Opus Klassik verliehen, nun wurden die Preisträger bekanntgegeben. Dabei unter anderem: Igor Levit, Anne-Sophie Mutter und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Opernsängerin Elīna Garanča | Bildquelle: picture alliance/APA/picturedesk.com

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Dieser Artikel wurde am 14. Oktober 2020 aktualisiert.

Ein "Schulterschluss der Szene" soll der Opus Klassik im Jahr 2020 sein, so sagt es die Jury-Sprecherin Kerstin Schüssler-Bach. Die Corona-Pandemie sorgt für fehlende Konzerte und fehlende Einnahmen, der Preis soll einen Kontrapunkt zu den vielen Absagen stellen. "Herausragende künstlerische Leistungen persönlich zu würdigen und ihnen zugleich ein weithin sichtbares mediales Forum zu schaffen, ist uns enorm wichtig – in diesem Jahr mehr denn je", sagt Clemens Trautmann, Vorstandsvorsitzender des Vereins zur Förderung der Klassischen Musik e.V., der hinter dem Preis steht.

Durch einen Gleichstand im Jury-Voting wird zum ersten Mal der Preis für die Sängerin des Jahres geteilt: Marlis Petersen und Elīna Garanča (Bild oben) sind somit beide Sängerinnen des Jahres, Daniel Behle wird als männlicher Sänger des Jahres ausgezeichnet. In der Kategorie "InstrumentalistIn des Jahres" bekommen Anne-Sophie Mutter (Geige), Dorothee Oberlinger (Blockflöte) und Elisabeth Leonskaja (Klavier) den Preis. "DirigentIn des Jahres" ist Mirga Gražinytė-Tyla, Komponist des Jahres Detlev Glanert.

Wir Musiker brauchen unser Publikum, und ein Preis wie der OPUS KLASSIK ist gerade in der jetzigen Zeit – die für niemanden einfach ist – für uns ein Lichtblick.
Dorothee Oberlinger, Instrumentalistin des Jahres (Blockflöte)

Verleihung trotz Corona

Trotz Corona-Beschränkungen wird es auch in diesem Jahr eine Verleihung als Präsenzveranstaltung geben, die im ZDF übertragen wird (18. Oktober). Zusätzlich wird es am Vorabend auch ein gestreamtes Kammerkonzert geben. Erst bei der Preisverleihung wird der Träger des Lebenswerk-Preises bekanntgegeben, im vergangenen Jahr ging dieser an den Chefdirigenten des Chors und Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO) Mariss Jansons.

Das BRSO ist 2020 auch unter den Preisträgern, es wird mit anderen Orchestern zusammen für die Weltersteinspielung des Jahres "Heinz Winbeck - Sämtliche Sinfonien" ausgezeichnet, außerdem spielt das BRSO unter Jansons auch an der Seite von Diana Damrau in der ausgezeichneten Aufnahme "Strauss: Vier letzte Lieder". Ebenfalls wurden zwei BR-KLASSIK-Koproduktionen ausgezeichnet: Die solistische Einspielung "#CelloUnlimited" von Daniel Müller-Schott und die Kammermusik-Einspielung "Offenbach" von Raphaela Gromes und Julian Riem.

Nachfolger des Echo Klassik

Der Opus Klassik ist der Nachfolger des Echo Klassik, er wurde eingeführt, nachdem der "Echo" nach Antisemitismus-Vorwürfen gegenüber einem Preisträger eingestellt wurde. Anders als der alte Preis wird der Opus Klassik von einer neunköpfigen Jury vergeben, die aus den eingereichten Nominierungen die Preisträger auswählt. In der Jury sitzen vier Vertreter der Musiklabels, eine Vertreterin des Verlagswesens, ein Intendant und drei Journalisten. Nur ein Preis orientiert sich an den Verkaufszahlen: Der Bestseller des Jahres, den in diesem Jahr Igor Levit mit seiner Gesamteinspielung der Beethoven-Klaviersonaten bekommt.

 Sendung: Leporello am 2. September 2020 ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Die Preisträger

Das sind die Preisträger 2020:

1) Sängerin des Jahres: Marlis Petersen
1) Sängerin des Jahres: Elīna Garanča
2) Sänger des Jahres: Daniel Behle
3) Instrumentalistin des Jahres (Violine): Anne-Sophie Mutter
3) Instrumentalistin des Jahres (Blockflöte): Dorothee Oberlinger 
3) Instrumentalistin des Jahres (Klavier): Elisabeth Leonskaja
4) Dirigentin des Jahres: Mirga Gražinytė-Tyla
5) Komponist des Jahres: Detlev Glanert
6) Lebenswerk: Rudolf Buchbinder
7a) Nachwuchskünstler Gesang: Benjamin Bernheim
7a) Nachwuchskünstlerin Gesang: Elsa Dreisig
7b) Nachwuchskünstlerin Instrument (Klavier): Isata Kanneh-Mason
7b) Nachwuchskünstlerin Instrument (Klarinette): Annelien van Wauwe
8) Ensemble/Orchester: Ensemble Resonanz
9a) Solistische Einspielung Gesang (Oper): Nuria Rial mit "Muera Cupido"
9b) Solistische Einspielung Gesang (Lied): Diana Damrau mit "Strauss: Vier letzte Lieder"
10a) Solistische Einspielung (Violine): Thomas Zehetmair mit "Sei Solo"
10b) Solistische Einspielung (Cello): Daniel Müller-Schott mit "#CelloUnlimited"
10c) Solistische Einspielung (Klavier): Víkingur Ólafsson mit "Debussy Rameau"
10d) Solistische Einspielung (Gitarre): Frank Bungarten mit "Emilio Pujol, Estudios"
11) Konzerteinspielung (Orgel): Cameron Carpenter mit "Rachmaninoff: Rhapsody on a Theme of Paganini"
11) Konzerteinspielung (Klavier): Annika Treutler mit "Ullmann: Piano Concerto & Solo Works" 
11) Konzerteinspielung (Trompete): Simon Höfele mit "Standards"
11) Konzerteinspielung (Violine): Mirijam Contzen mit "Franz Joseph Clement: Violin Concertos Nos. 1 & 2"
12a) Kammermusikeinspielung Duo: Raphaela Gromes, Julian Riem mit "Offenbach"
12b) Kammermusikeinspielung Trio: Wiener Klaviertrio mit "Ludwig van Beethoven Klaviertrios op. 97 & op. 1,3"
12c) Kammermusikeinspielung Quartett: vision string quartet mit "MEMENTO"
12d) Kammermusikeinspielung gemischtes Ensemble: Les Passions de l'Ame mit "Biber/Schmelzer/Fux: Variety - The Art of Variation"
13) Klassik ohne Grenzen: Jonas Kaufmann mit "Wien"
13) Klassik ohne Grenzen: Sebastian Manz, Sebastian Studnitzky mit "A Bernstein Story"
13) Klassik ohne Grenzen: Francesco Tristano mit "Tokyo Stories"
14a) Symphonische Einspielung (Musik bis inkl. 18. Jh.): Deutsche Kammerakademie Neuss/Simon Gaudenz mit "François-Joseph Gossec, Symphoniens op. IV, No. 1-6"
14b) Symphonische Einspielung (Musik 19. Jh.): Danish Chamber Orchestra/Ádám Fischer mit "Beethoven: Sämtliche Sinfonien"
14c) Symphonische Einspielung (Musik 20./21. Jh.): BBC National Orchestra of Wales/Christoph-Mathias Mueller mit "Alexander Veprik: Orchesterwerke"
15) Chorwerkeinspielung: Ælbgut und Wunderkammer mit "Johann Sebastian Bach: Johannes Passion 2. Fassung 1725"
16a) Operneinspielung (bis 18. Jh.): Le Concert d'Astrée/Emmanuelle Haïm (Dirigat) mit "Händel: Rodelinda"
16b) Operneinspielung (bis 19. Jh.): Les Talens Lyriques/Christophe Rousset (Dirigat) mit "Charles Gounod: Faust (Version 1859)"
16c) Operneinspielung (20./21. Jh.): Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin/Marc Albrecht mit "Das Wunder der Heliane"
17) Weltersteinspielung des Jahres: Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Beethoven Orchester Bonn mit "Heinz Winbeck - Sämtliche Sinfonien"
18) Innovatives Konzert des Jahres: Hildur Guðnadóttir mit "Chernobyl"
19) Audiovisuelle Musikproduktion: Kyra Steckeweh, Tim van Beveren mit "Komponistinnen - eine filmische und musikalische Spurensuche" 
20) Videoclip des Jahres: Kassandra Wedel mit "Deaf Hip-Hop World Champion Dances Beethoven Symphony No. 5"
21) Editorische Leistung des Jahres: Dresdner Kammerchor / Hans-Christoph Rademann mit "Heinrich Schütz, Psalmen & Friedensmusiken"
22) Innovative Audio-Produktion des Jahres: franz ensemble mit "Ferdinand Ries: Kammermusik"
23) Preis Für Nachwuchsförderung: Kinderopernhaus Berlin
24) Bestseller des Jahres: Igor Levit mit "Beethoven: Complete Piano Sonatas"
25) Sonderpreis Beethoven 250: Beethoven Orchester Bonn / Dirk Kaftan mit "Ludwig van Beethoven: Egmont Schauspielmusik"

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