Wagners Bühnenweihfestspiel "Parsifal" ist die erste Premiere der diesjährigen Opernfestspiele in München – mit Jonas Kaufmann in der Titelrolle und Kirill Petrenko als Chef im Orchestergraben. Vor 23 Jahren wurden die Münchner Opernfestspiele bereits einmal mit dem "Parsifal" eröffnet.
Bildquelle: © Peter Meisel
Der Parsifal ist Richard Wagners letztes Musikdrama. Uraufgeführt wurde das Bühnenweihfestspiel, wie Wagner das Werk nannte, im Jahr 1882 im Festspielhaus Bayreuth, mit seinem "mystischen Abgrund" – den architektonischen und akustischen Besonderheiten des Bayreuther Orchestergrabens – wie geschaffen für dieses Werk. Die Münchner Erstaufführung kam knapp zwei Jahre später zustande: am 3. Mai 1884 als Vorstellung für König Ludwig II., geleitet von Hermann Levi, der auch schon die Uraufführung dirigiert hatte.
Auch 1995 wurden die Münchner Opernfestspiele mit dem "Parsifal" eröffnet, damals in einer Inszenierung von Peter Konwitschny, der damit sein Hausdebüt gab. In der Ära Sawallisch war 1973 unter dessen musikalischer Leitung eine Neuproduktion von Dietrich Haugk am Nationaltheater herausgekommen, 1957 im Prinzregententheater unter Eugen Jochum eine Arbeit des Regisseurs Heinz Arnold. Unter den Münchner Parsifal-Dirigenten waren legendäre Pultstars wie Hans Knappertsbusch (1924) und Bruno Walter (1914).
In der Titelrolle ist der gebürtige Münchner Jonas Kaufmann an der Bayerischen Staatsoper zu erleben - er gibt in München zum ersten Mal den Parsifal, hat die Partie aber bereits in Zürich und New York gesungen. Mit Wagner ist der Star-Tenor seit Langem vertraut: So sang er bereits den Lohengrin und den Walther von Stolzing in den "Meistersingern von Nürnberg". Kirill Petrenko, Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper, dirigiert den Parsifal zum ersten Mal in seiner Karriere.
Kirill Petrenko ist ein Garant dafür, dass Sänger zu ihrem 'Recht' kommen, also dass sie nicht überfahren und zugedeckt werden.
Für die Neuinszenierung an der Bayerischen Staatsoper zeichnet der Regisseur Pierre Audi verantwortlich; das Bühnenbild stammt von dem Bildhauer und Maler Georg Baselitz.
Premiere ist am 28. Juni 2018 um 16:00 Uhr. BR-KLASSIK überträgt live. Und bereits ab 15:30 Uhr meldet sich Fridemann Leipold live aus dem Foyer des Nationaltheaters mit Interviews und Reportagen zur Neuinszenierung.
Am 8. Juli 2018 um 17:00 Uhr gibt es den Parsifal auch im Rahmen von Oper für alle.