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Rolando Villazón über die Salzburger Mozartwoche "Mozart ist der Größte"

Rolando Villazón wurde als Tenor weltberühmt. Doch das Singen war ihm nie genug: Seit einigen Jahren ist er auch als Opernregisseur und Schriftsteller aktiv. Vor drei Jahren wurde er zudem Intendant der Salzburger Mozartwoche, die am 23. Januar wieder beginnt. BR-KLASSIK hat er verraten, wie er all seine Projekte unter einen Hut kriegt und warum Mozart für ihn wie ein Freund geworden ist.

Rolando Villazón | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Er war mal Lehrer, ist ein guter Zeichner, hat Ballett gelernt, schreibt Romane, inszeniert Opern – und ganz nebenbei steht er noch auf den größten Konzertbühnen dieser Welt: Tenor Rolando Villazón ist ein Tausendsassa, der immer neue Herausforderungen sucht. Langeweile kennt er nicht: "Mit all diesen Sachen habe ich eigentlich schon als Kind oder Jugendlicher angefangen – außer mit der Intendanz.", erklärt Rolando Villazón lachend im Gespräch mit Bernhard Neuhoff.

Villazón - Ein Tausendsassa seit seiner Jugend

Vor drei Jahren kam zu seinen Tätigkeiten nämlich noch die Leitung der Salzburger Mozartwoche hinzu. Das klingt nach einer schwierigen Aufgabe bei einem ohnehin schon überquellenden Terminkalender. Doch Villazón winkt ab: "Es fühlt sich mehr an wie ein Hobby, nicht wie Arbeit.", sagt der 48-Jährige. "Ich freue mich über jeden Moment, in dem ich mit den beteiligten Künstlern über die Projekte sprechen kann. Alle haben die gleiche Freude und empfinden es als großes Glück, wenn es um Mozart geht."

Für mich ist Mozart ein großartiger Freund geworden.
Rolando Villazón

Rolando Villazon und Bernhard Neuhoff | Bildquelle: BR Bernhard Neuhoff hat Rolando Villazón für die Sendung "Meine Musik" getroffen. | Bildquelle: BR Mit Mozarts Werk beschäftigt sich der mexikanisch-französische Tenor schon seit seiner frühen Jugend. Doch erst vor ein paar Jahren ist er tief in das Seelenleben des Komponisten eingetaucht und hat ihn als vielfältigen Charakter entdeckt: "Für mich ist er ein großartiger Freund geworden, und das passiert jedem, der in Mozarts Welt eintaucht, seine Briefe liest und natürlich seine Musik hört. Je mehr man über ihn liest, desto näher kommt man diesem Menschen. So als ob er uns begleiten würde, in schlechten und in guten Momenten", sagt Villazón und fügt hinzu: "Für mich ist er der größte Künstler aller Zeiten".

Mozartwoche mit Holz- und Blechbläser im Zentrum

Seine Leidenschaft für Mozart kann Rolando Villazón auch in diesem Jahr wieder voll ausleben: Bei der diesjährigen Salzburger Mozartwoche stehen Werke für Holz- und Blechblasinstrumente im Fokus. Auf dem Programm steht neben bekannten Werken wie dem Klarinettenquintett und dem Oboenkonzert KV 314 auch Mozarts Händel-Bearbeitung von "Der Messias". Robert Wilson inszeniert das Oratorium, in das Mozart Klarinetten hineinkomponiert hat.

Auch wenn das Programm einen klaren Fokus hat, geht es Rolando Villazón aber darum, die Vielschichtigkeit von Mozart zu zeigen: "Es ist Mozart, wie er war. Er liebte Pantomime, liebte es, spielerisch zu sein, liebte den Tanz und das Theater. All diese Facetten sind im Programm enthalten."

DIE MOZARTWOCHE IN SALZBURG

Seit 1956 organisiert das Salzburger Mozarteum jedes Jahr in den Tagen um Mozarts Geburtstag am 27. Januar die Mozartwoche. Mit ihren Veranstaltungen bietet die Mozartwoche ein dichtes und abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Diskussionsrunden und Filmvorführungen. Zu den eingeladenen Interpreten gehören international renommierte Orchester wie die Wiener Philharmoniker, die regelmäßig bis zu drei Konzerte bestreiten.

Im Mittelpunkt der Woche steht in diesem Jahr Mozarts Bearbeitung von "Der Messias". Das vollständige Programm der Mozartwoche vom 23. Januar bis 2. Februar 2020 finden Sie hier.

Sendung: Leporello am 22. Januar ab 16.05 Uhr auf BR-KLASSIK.

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