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Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker Melodie und Melancholie

Es ist Tradition seit Jahrzehnten, notorisch ausverkauft, aber im Radio und auf ARTE für alle ein Geschenk: das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker unter Kirill Petrenko und mit Jonas Kaufmann. Ob der Startenor nach langer Krankheit das Publikum überzeugen kann?

Die Berliner Philharmonie | Bildquelle: picture alliance/imageBROKER

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Die Macht des Schicksals. Die Macht der Liebe. Die Macht des Todes. Und zum Schluss die Macht der Schönheit Italiens und die Sonne Siziliens. Das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker beschließt dieses erschütternde Jahr mit einem italienischen Programm, das melancholisch und leidenschaftlich, ekstatisch, melodisch und durchaus auch mörderisch ist.

Startenor Jonas Kaufmann überzeugt

Jonas Kaufmann zum Thema Weihnachten | Bildquelle: Gregor Hohenberg Tenor Jonas Kaufmann | Bildquelle: Gregor Hohenberg Jonas Kaufmann singt die Arien von vier Opernfiguren, die alle sterben müssen: Álvaro in Verdis "Macht des Schicksals",  Romeo in Riccardo Zandonais "Giulietta e Romeo", Andrea Chenier verliert den Kopf auf der Guillotine und Ehebrecher Turridu aus "Cavalleria Rusticana" wird ebenfalls umgebracht. Liebe, Hass, Tod – Kaufmann betört das Publikum mit seiner hinreißenden Kraft, einem erstaunlichen pianissimo und einer erfrischend demonstrativen Männlichkeit. Die strapazierten Stimmbänder sind Geschichte, davon geblieben ist vielleicht eine hauchzarte Rauheit, die aber charmant klingt und perfekt zum Programm passt. Zum Dahinschmelzen: seine Zugabe. Auch in Nino Rotas Filmmusik steht die Liebe mit dem Tod Pate. 

Seien Sie Live dabei!

Seien Sie dabei beim Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker. Am 31. Dezember 2022 ab 17:30 Uhr auf BR-KLASSIK.

Eine Tradition: Berliner Philharmoniker an Silvester

Kirill Petrenko, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. | Bildquelle: EuroArts/Stephan Rabold Kirill Petrenko dirigiert die Berliner Philharmoniker. | Bildquelle: EuroArts/Stephan Rabold Ohne Italien ist das Leben ein Irrtum, lesen wir im Programmheft sehr frei nach Nietzsche und fügen hinzu: ohne die Berliner Philharmoniker ist Silvester kein Fest. Das Orchester swingt und klingt brillant und tanzt die Melodien mit jener Präzision, die eine immer wieder erstaunliche  Einheit mit dem Chefdirigenten Kirill Petrenko bildet. Bei Tschaikowskys "Capriccio Italien" siegt der Optimismus, Italiens Lebensfreude und das Glück des römischen Sommers. Schalten Sie Silvester ein, ein musikalisches Lächeln wird Sie ins Neue Jahr begleiten.  

Verfolgen Sie das Konzert auch im Videostream

Genießen Sie das Silvesterkonzert in einem Kino Ihrer Nähe. Oder verfolgen Sie es zeitversetzt bei ARTE.

Sendung: "Allegro" am 30. Dezember 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (2)

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Sonntag, 01.Januar, 08:40 Uhr

Schoch, Christine

Silvesterkonzert

Stimme voll zu und bin sogar noch heute morgen erfüllt aufgewacht und glücklich in den Tag und das neue Jahr gestartet . Was für ein Konzert!!

Freitag, 30.Dezember, 12:32 Uhr

Wolfgang

Ewiger Welpenschutz

Hat es jemals einen Leiter des deutschen Vorzeigeorchesters gegeben, der das deutsche Repertoire so konsequent vermieden hat wie Petrenko? Natürlich kann er es angesichts der musikalischen Bedeutung nicht völlig aussparen, aber bei Durchsicht der Programme fällt doch auf, wie wenig es von ihm gespielt wird.

Und so subjektiv es auch ist: Seine bisher gelieferten Aufnahmen sind für meine Ohren allesamt bestenfalls Mittelmaß. Mir kommt das Märchen vom "Hans im Glück" in den Sinn, wenn ich mir den stetigen Abstieg der Berliner Philharmoniker von den üppigen Festmählern unter von Karajan bis zur musikalischen Schmalkost Petrenkos vergegenwärtige.

Aber die deutschen Kulturjournalisten seheinen Petrenko niemals zu kritisieren, er passt halt so wunderbar zum ewigen anti-deutschen Ungeist (von "Zeitgeist" möchte ich hier wirklich nicht sprechen) unserer Zeit.

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