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Sonntag, 23.09.2018

11:15 bis 12:00 Uhr

BR Fernsehen

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Hochzeitskuh mit Hochzeitsgesellschaft, Bayerischer Wald | Bildquelle: BR/

Bildquelle: BR/

Damals ... Anbandeln und Heiraten

Damals ... Anbandeln und Heiraten

Bayerische Bräuche, wie man an den Mann oder an die Frau kommt – vom ersten Anbandeln bis zum Hochzeitstanz – dargestellt anhand alter Archivfilme und neuen Filmaufnahmen.

Mitwirkende

 
Redaktion Corbinian Lippl
Alois' Traum ist zerplatzt: Seine Sabine heiratet morgen einen anderen. Und er, der Sitzengelassene, kriegt ein "Dodaweibl". Eine Puppe aus Stroh, als eine Art Trostpflaster. Das war und ist so Brauch in der Gegend um Viechtach im Bayerischen Wald. Wenn's ums "Anbandeln und Heiraten" geht, da sind die Waldler nicht zimperlich.

Wie es in der Vergangenheit zuging bei der Suche nach dem oder der Richtigen, und wie sie sich verändert hat, das zeigt Gabriele Mooser. Sie hat mit Menschen gesprochen, die sich noch erinnern können: an die "Dreschersuppe" etwa als geeigneter Anlass zum Kennenlernen, beim Essen und Tanz in der Stube nach der anstrengenden Ernte. Oder daran, dass die Mädchen beim Heiligen "Hirmon" von Bischofsmais Rat suchten, wenn sie etwas über ihre Heiratsaussichten wissen wollten, denn die Figur nickte mit dem Kopf – oder hielt still, wenn der Heilige zweifelte. Bei den Glasmachern im Bayerischen Wald wurden und werden noch heute die Verlobten in Glasfäden eingesponnen, und zur Hochzeit gibt's ganz besondere Schnupftabakbüchsel.

Im Film sind Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus den Archiven des Bayerischen Fernsehens kombiniert mit Beobachtungen aus der heutigen Zeit. So erlebt man eine Hochzeit, wie sie in den 1950er-Jahren gefeiert wurde, aber auch die Hochzeit von Sabine und ihrem Bräutigam, der Alois das Dodaweibl beschert hat.

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