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Samstag, 25.07.2020

20:15 bis 20:45 Uhr

ARD alpha

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Kuppelhalle des Antwerpen Centraal.
| Bildquelle: BR/SWR/Bea Müller

Bildquelle: BR/SWR/Bea Müller

Bahnhofskathedralen

Antwerpen Centraal

Antwerpen Centraal ist mehr als ein Bahnhof. Handelt es sich doch bei dem Bau eher um einen Palast denn um eine Bahnstation. Das Gebäude gilt als steinerne Manifestation der aufstrebenden Kolonialmacht Belgien. Antwerpen war in der früheren Stadtgeschichte eine der weltgrößten Handelsstädte, die schon immer für die Nord-Süd-Verkehrsachse nach Amsterdam oder Rotterdam wichtig war. Die gigantische Kuppel erinnert an das Pantheon in Rom, weswegen der Volksmund auch von Eisenbahnkathedrale spricht.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy

Nicht von ungefähr galt das palastähnliche Bauwerk als steinerne Manifestation der damals aufstrebenden Kolonialmacht. Selbst König Leopold II. ließ sich bei seinem Anblick 1905 zu einem Ausruf des Erstaunens hinreißen: "C'est une petite belle gare" ("Er ist ein schöner kleiner Bahnhof").

Der Antwerpener ist seit Anbeginn stolz auf seinen Bahnhof. Autor und Regisseur Jeremy JP Fekete ist auf der Suche nach dieser untrennbaren Verbindung zwischen Bahnhof und Bürger. Vom zaghaften Kuss ihrer ersten Liebe auf den Bahnhofsbänken bis zum Verlust liebgewonnener Kuscheltiere im Gewusel drängelnder Reisender.

Andere wiederum gelangen über den Bahnhof nach Antwerpen und blieben ein Leben lang in seiner Nähe. So entstand hinter ihm das "Jerusalem des Nordens", wie man das Diamantenviertel auch nennt. Hier ist man aus Tradition steinreich. Und deshalb ist Antwerpen auch die "Stadt der funkelnden Steine" und größter Handelsplatz für Diamanten.

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