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Donnerstag, 08.04.2021

00:00 bis 01:45 Uhr

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Hannah Arendt (Barbara Sukowa). | Bildquelle: BR/Heimatfilm

Bildquelle: BR/Heimatfilm

SCHALOM Hannah Arendt

Hannah Arendts Denken veränderte die Welt. Ihre gesellschaftspolitischen Schriften über totalitäre Systeme und Demokratie prägen bis heute unsere Sichtweise auf das 20. Jahrhundert und sind aus unserem Verständnis für politische Zusammenhänge – auch der aktuellen – nicht mehr wegzudenken.

Mitwirkende

Barbara Sukowa Hannah Arendt
Axel Milberg Heinrich Blücher
Julia Jentsch Lotte Köhler
Michael Degen Kurt Blumenfeld
Ulrich Noethen Hans Jonas
Klaus Pohl Martin Heidegger
Friederike Becht Hannah Arendt - jung
Mary McCarthy Janet McTeer
 
Kamera Caroline Champetier
Redaktion Cornelia Ackers
Als Hannah Arendt 1961 in Jerusalem den Gerichtssaal betritt, um für den renommierten The New Yorker über den Prozess gegen den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann zu berichten, erwartet sie, auf ein Monster zu treffen. Stattdessen erlebt sie einen Niemand. Die geistlose Mittelmäßigkeit Eichmanns passt nicht zum abgrundtief Bösen seiner Taten. Dieser Widerspruch beschäftigt Hannah Arendt sehr. Zurück in New York liest sie Hunderte Prozessakten, recherchiert, diskutiert mit ihrem Mann Heinrich Blücher und ihren Freunden.
Ab Februar 1963 erscheint unter dem Titel "Eichmann in Jerusalem" ihre Artikelserie im The New Yorker. Mit ihrer These von der "Banalität des Bösen" schockiert Arendt die Welt. Die Reaktionen sind verheerend und niederschmetternd. Hannah Arendt wird geächtet, angefeindet, verliert enge Freunde. Das Unverständnis einiger ihrer Freunde trifft sie hart, weniger die Hetzkampagnen, die zahlreiche Medien entfachen. Dennoch bleibt sie konsequent bei ihrer Haltung, sie kämpft und scheut keine Auseinandersetzung, wenn es um für sie so wichtige Themen wie Totalitarismus und Macht geht. Denn sie will verstehen. Auch wenn das bedeutet, "dahin zu denken, wo es wehtut".

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