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Montag, 19.07.2021

10:35 bis 11:20 Uhr

BR Fernsehen

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Kloster Norawank in der Schlucht des Amaghu-Flusses. Die Anlage aus dem 13. Jahrhundert wird umrahmt von ziegelroten Klippen. | Bildquelle: BR/NDR/Tellux GmbH Dresden/Till Lehmann

Bildquelle: BR/NDR/Tellux GmbH Dresden/Till Lehmann

Länder-Menschen-Abenteuer | Reise-Doku

Abenteuer Armenien

Die Republik Armenien im südlichen Kaukasus ist ein kleines Bergland – umringt von geopolitischen Schwergewichten wie der Türkei, dem Iran, Georgien und Aserbeidschan. Ein Land von erhabener Schönheit, mit reicher Geschichte, aber auch viel Tragik: Erdbeben, Krieg, religiöse Auseinandersetzungen bis hin zum Völkermord durch die Türken vor rund 100 Jahren.

Mitwirkende

 
Redaktion Sarah Vogl
Zu den bedeutendsten Kulturgütern Armeniens gehören die Chatschkare – die Kreuzsteine. Sie reichen zurück bis ins Jahr 301, als das Christentum Staatsreligion in Armenien wurde. Sie sind in Stein gehauene Glaubensbekenntnisse. Kreuzsteine werden auch heute noch gefertigt.
Südöstlich von Jerewan liegt ein Naturschutzgebiet, das gerade erst entstanden ist, 5.000 Hektar groß: das "Caucasus Wildlife Refuge". Karen Agababyan und Manuk Manukyan sind Biologen und Ranger, die verantwortlich sind für eine erste Wildtier-Bestandsaufnahme. Und sie müssen das Gebiet vor Wilderern verteidigen, die vor allem Raubvogel-Eier stehlen, um sie an Zoos zu verkaufen.
Sveta Hovanisyan ist 68 Jahre alt und die Clan-Chefin einer Berghirtenfamilie. Seit ihrer Kindheit ist sie jedes Jahr von März bis Oktober oben auf dem Hochplateau. Zusammen mit Mann, Kindern und Enkelkindern versorgt sie 30 Rinder und fast 200 Schafe.
Wegen der hohen Lage des Landes ließ die Sowjetunion in der Nähe der Hauptstadt Jerewan Anfang der 1960er-Jahre eines ihrer größten Weltraum-Observatorien errichten: Byurakan. Hasmik Andreasyan und Anahit Samsonyan sind Astrophysikerinnen und nutzen die alte Technik auch heute noch.
Sofia, Miriam, Marine, Shahane und Hasmik sind das Luys Ensemble, ein Gesangsquintett. Alle fünf Frauen sind mehrfache Mütter. Die meisten ihrer Männer arbeiten auf Montage in Russland und sind monatelang nicht zu Hause. Im Kloster Geghard, das in den Fels hineingehauen wurde, sorgen sie bei einem Auftritt für große Gefühlsausbrüche.
Hovsep Atinyan ist Seiltänzer. Schon mit fünf Jahren hat er angefangen, da war Seiltanz noch eine typische armenische Show-Einlage auf jedem Dorffest. Heute ist er Anfang 30 und Auftrittsmöglichkeiten gibt es nicht mehr viele – zu gefährlich und nicht mehr zeitgemäß, so die offizielle Meinung der Behörden.

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