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Samstag, 27.11.2021

19:00 bis 19:15 Uhr

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Bildquelle: BR/SWR/Bernd Girrbach

Schätze der Welt - Erbe der Menschheit

Hue (Vietnam) - Wo die Trauer lächelt

Hue in Zentral-Vietnam liegt reizvoll zwischen Hügeln und Reisfeldern an einer Biegung des Parfümflusses. Eine elf Kilometer lange Mauer umgibt die quadratische Zitadellenstadt, in der die, nochmals von Mauern umschlossene "Kaiserstadt" liegt, die wiederum die dem Kaiser vorbehaltene "Verbotene Purpurne Stadt" umschließt. Hue wurde in den Indochina-Kriegen schwer beschädigt. Bis heute liegt eine gewisse Entrücktheit, eine von Poesie und Melancholie geprägte Stimmung über der Stadt.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Hue in Zentral-Vietnam liegt reizvoll zwischen Hügeln und Reisfeldern an einer Biegung des Parfümflusses. Eine elf Kilometer lange Mauer umgibt die quadratische Zitadellenstadt, in der die, nochmals von Mauern umschlossene "Kaiserstadt" liegt, die wiederum die dem Kaiser vorbehaltene "Verbotene Purpurne Stadt" umschließt.

Hue wurde in den Indochina-Kriegen schwer beschädigt. Bis heute liegt eine gewisse Entrücktheit, eine von Poesie und Melancholie geprägte Stimmung über der Stadt. Vielleicht weil einst die Kaiser den schönen Künsten, vor allem der Poesie, zugetan waren und sie förderten. Zugleich ist Hue ein sehr spiritueller Ort. Hier schlägt das buddhistische Herz Vietnams, in 300 Tempeln und Pagoden.
43 Jahre lang regierten hier die 13 Kaiser der Nguyen-Dynastie mit einem feudalen Hofstaat chinesischer Prägung; erst in glanzvoller Pracht, dann kam die Dekadenz und die Unterwerfung unter die Kolonialmacht Frankreich. Die letzte Herrscherdynastie Vietnams endete 1945, der letzte Kaiser übergab die Macht an Ho Chi Minh.

Bis heute liegt eine gewisse Entrücktheit, eine von Poesie und Melancholie geprägte Stimmung über der Stadt. Vielleicht, weil einst die Kaiser den schönen Künsten zugetan waren und sie förderten. Zugleich ist Hué ein spiritueller Ort. Hier schlägt das buddhistische Herz Vietnams, in 300 Tempeln und Pagoden. Poesie und Melancholie - das ist auch die Geschichte des Kaisers Tu Duc, der "traurige", kleinwüchsige Kaiser, unter dem sich die Franzosen das Land nahmen. Er zog sich schon zu Lebzeiten in seine palastartige Grabanlage zurück, wo er in Pavillons und am Lotusteich traurige Gedichte verfasste.

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