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Montag, 01.05.2023

13:45 bis 14:30 Uhr

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Bildquelle: BR/Julia Müller

DER 1. MAI - ZWISCHEN RELIGION UND BRAUCHTUM Lebenslinien

Die Maibaumräuber-Brüder - nochmal hingeschaut

1964 gelingt es den Brüdern Georg und Valentin Bauer, den Münchner Maibaum zu stehlen. Die Stadt München nimmt es mit Humor und überhäuft sie mit Ehrungen. Seither zählen die beiden zu den vielen Originalen, die der Wiesn ihren besonderen Charakter verleihen.

Mitwirkende

 
Redaktion Fatima Abdollahyan
Während der gesamten Wiesnzeit ist zu Ehren von Valentin und Georg Bauer täglich die "Maibaumräuber-Boxe" in einem Münchner Festzelt reserviert. Im Leben haben die beiden Brüder (Jahrgang 1924 und 1927) stets fest zusammengehalten, "Tino" der Bierbrauer und "Schorsch" der Zahnarzt. Bekannt wurden die Brüder 1964, als sie mit einigen "Komplizen" aus Massenhausen den Münchner Maibaum stahlen und mit vielen Ehrungen überhäuft wurden. Bald war das Bruderpaar aus dem Wiesntreiben nicht mehr wegzudenken. Gemeinsam bezogen die beiden ein großes Haus in Massenhausen bei Freising mit eigener Reithalle und Ställen, denn Pferdesport gehörte neben dem Oktoberfest und jährlichen Auftritten im Verein der "Filser-Buam" zu ihrem Lebenselixier bis ins hohe Alter. Doch 2009 erlitt Schorsch, der Jüngere, einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Viele Jahre konnte er aber noch auf dem Hof bleiben, wo er von Tino gepflegt wurde. Mit Schorschs Tod kurz vor Wiesnbeginn 2017 endete jedoch diese ungewöhnliche Brudergemeinschaft. Mit 93 Jahren betrat Tino solo die Maibaumräuber-Boxe. Mit einem gerahmten Bild des Bruders auf dem Biertisch feierte man dessen Andenken und … die schöne alte Zeit.

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