Die Alamannen: Wotans Krieger stürmen das Imperium
Geschichte der Alamannen, ihre Herkunft, ihre Lebensweise und ihre historische Bedeutung.
Mitwirkende
Redaktion
Christian Lappe
Es war ein ziemlich bunter Mix germanischer Stämme, der im 3. Jh. gegen den römischen Limes anrannte und sich schließlich im heutigen Südwestdeutschland niederließ. Sie nannten sich Alamannen, was so viel bedeutet wie Allmänner, gemischtes Volk, und ihr Name steht bis heute in der französischen und spanischen Sprache für "deutsch". Auch die Sueben, die Vorfahren der heutigen Schwaben, gehörten zu dem alamannischen Völkergemisch, das sich von Norden kommend über die Ostsee auf den Weg nach Süden machte. Auch in Bayern, westlich des Lechs, finden sich die Spuren ihrer Siedlungen. Der Lech bildet noch heute die Grenze zwischen alamannischem und bayerischem Dialekt. Viele Adelige, die sich der Vorherrschaft der Franken nicht beugen wollten, suchten im benachbarten Bayern Zuflucht. Es existierten enge dynastische Beziehungen und um 700 herrschte bei beiden Stämmen das Geschlecht der Agilolfinger. Wie lebten die Alamannen, welche Sitten und Gebräuche sind für sie typisch? Neueste Ausgrabungen geben Einblick in alle Lebensbereiche. Die Männer trugen ihr langes Haar zum Knoten gebunden seitlich über der Stirn. Die Damen der Oberschicht kleideten sich in seidene Gewänder und schätzten kostbaren Goldschmuck. In ihren Gärten bauten sie Koriander, Dill, Mangold, Petersilie und Kohl an. Zu den herausragenden Funden gehören, neben Bierfässern, auch aufwendig konstruierte Möbel und sogar eine Leier. In ihrer Dokumentation versucht die Archäologin Elli G. Kriesch, den Alltag der Alamannen mit Hilfe historischer Gruppen und den Methoden der experimentellen Archäologie zu rekonstruieren, um so ein lebendiges Bild von der Lebensweise dieses germanischen Stammes zu vermitteln.
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