Timo Großpietsch fokussiert seinen filmisch-dokumentarischen Blick auf den ländlichen Raum, so wie er heute benutzt wird: Eine ertragsoptimierte Fläche, auf der immer weniger Menschen zur Aussaat oder zur Ernte gebraucht werden.
Mitwirkende
Redaktion
Petra Felber
Landromantik gibt es als Echoraum am Bahnhofskiosk oder konkret in liebevoll gepflegten Gärten. Selbst die Schützenfeste, einst ersehnter dörflicher Jahreshöhepunkt, mit Kinderscharen am Rand der Dorfstraße, wirken mangels Masse verloren.
All das erzählt Timo Großpietsch in diesem Film mit sehr intensiven Bildern. Pflanzenzucht etwa findet in endlos wirkenden Gewächshallen statt, in denen tausende Setzlinge von Robotern positioniert und beregnet werden. Maschinen wenden Puteneier in riesigen Brutkästen auf die Sekunde genau. Die Waren liefern computergesteuerte Transportfahrzeuge an. Wo Menschen noch gebraucht werden, steuern sie Maschinen oder arbeiten im Takt, den diese vorgeben.
Für diese filmische Dekonstruktion hat der Jazzpianist Vladyslav Sendecki einen soghaften Soundtrack komponiert und eingespielt. Die Filmmusik und ein fokussierter Blick des Autors führen die Zuschauerinnen und Zuschauer sicherlich auch an eine Schmerzgrenze – denn wir Konsumenten haben diese Welt erschaffen.
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