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Montag, 05.06.2023

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Jens Petermann, Landwirt | Bildquelle: BR

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UNKRAUT | Doku

Rettung für den Ackerboden

Der Humusanteil von landwirtschaftlich genutzten Böden sinkt. Dabei ist Humus als Kohlenstoffspeicher wichtig, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Landwirt Jens Petermann versucht, den Humusgehalt seiner sandigen und oft ertragsarmen Felder aufzubauen.

Mitwirkende

 
Redaktion Doris Fenske
In einem Gramm Boden sind mehr Mikroorganismen als Menschen auf der Erde. Ist er gesund, hat er einen Humusanteil von vier bis acht Prozent. Aber nur noch ein Sechstel der deutschen Ackerböden sind auf diesem Niveau. Bereits jeder dritte landwirtschaftlich genutzte Boden hat nur noch einen Humusanteil von einem Prozent. Dabei ist Humus der Kohlenstoffspeicher im Boden und könnte wesentlich dazu beitragen, CO2 zu speichern und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Bodenerosion zerstört den Lebensraum von Pflanzen und Mikroorganismen. Bodenverdichtung erhöht das Risiko von Hochwassern und Bodenversiegelung führt zu einem Rückgang landwirtschaftlich nutzbarer Flächen.

Jens Petermann erfuhr das am eigenen Leib. 2007 brach dem Landwirt nach Starkregen förmlich der Acker unter den Füßen weg. Ein Erlebnis, das für ihn eine Zäsur darstellte. Er fing an, sich eingehend mit der Biologie, Chemie und Physik seines Bodens zu befassen. Mit viel Ausdauer versuchte er, den Humusgehalt seiner sandigen, oft trocknen und ertragsarmen Felder aufzubauen. Ein Ringen um jede Stelle hinterm Komma, die aber zeigt, wie es gehen könnte, die Böden wieder besser zu machen. Anfang 2023 verstarb Jens Petermann. Seitdem führt seine Familie den Betrieb in seinem Sinne weiter.

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