Bildquelle: BR/ZDF/zero one film GmbH/Johann Feindt
Dokumentarfilm
In den Uffizien
Die "Schatzkammer der Medici" geht in die Moderne: Der deutsche Museumsdirektor Eike Schmidt brachte Neues wie Branding und Sponsoring nach Florenz – ohne die hohe Kunst zu verraten.
Mitwirkende
Redaktion
Carlos Gerstenhauer
"In den Uffizien": In den wohl schönsten ehemaligen Büros der Welt eröffnen sich sogar neue Räume. Tizians "Venus von Urbino" wird auf tiefgrünem Grund neu gehängt. Auch der Vasarikorridor, der Geheimgang der Medici, wurde restauriert.
Alles atmet in diesen Sälen und Fluren Geschichte, jede Handlung wird zum Ritual. Während des Aufbaus einer Ausstellung mit zeitgenössischen Skulpturen des britischen Künstlers Antony Gormley erleben die Zuschauer, wie sensibel und konfliktgeladen solche Versuche sind. Es geht um jeden Zentimeter – europäische Zusammenarbeit "en miniature".
Und immer wieder löst sich die Kamera aus dem Alltagsgeschehen und taucht ein in die Bildwelten an den Wänden: Leonardo da Vincis "Anbetung der Könige", Botticellis "Frühling", Tizians "Venus von Urbino", Artemisia Gentileschis "Judith und Holofernes", der "Engelssturz" von Andrea Commodi – Bilder, die den Betrachter auch heute noch in ihrer malerischen Wucht sprachlos machen.
Eike Schmidt, der erste Ausländer in der Chefetage des Museums, gelang es mit diplomatischem Geschick, dem konservativen Florentiner Bürgertum über die Jahre Neuerung um Neuerung abzuringen. Der Freiburger sieht sich ohnehin nicht nur als Kunsthistoriker, sondern vor allem auch als Manager und Pragmatiker, der zum Beispiel das Fotografie- und Selfie-Verbot aufhob: Erstens habe es nichts genützt, und zweitens sind auch im Museum andere Zeiten angebrochen – auch wenn gerade die Uffizien einst bekannt dafür waren, besonders stark an jahrhundertealten Traditionen festzuhalten.
Ein Spannungsfeld zwischen Kulturerbe und postmoderner Gesellschaft, das der Dokumentarfilm "In den Uffizien" von Corinna Belz und Enrique Sánchez Lansch mit seinen Protagonisten beleuchtet.
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