BR-KLASSIK

Alexander und Thomas Huber, Samuel und Simon Anthamatten, Iker und Eneko Pou - so heißen die wohl bekanntesten Brüderpaare des zeitgenössischen Alpinismus. Betrachtet man ihre erfüllten bergsteigerischen Viten, gehörten auch Florian (40) und Martin (42) Riegler in diese Reihe. Die beiden Bozener entschieden sich jedoch gegen Karrieren als Profibergsteiger. Florian ist als Obst- und Weinbauer, Martin als Architekt erfolgreich. Beide haben mit dem Klettern an den Mauern von Schloss Sigmundskron begonnen, das über ihrem Zuhause thront. Beide klettern nach wie vor auf sehr hohem Niveau - vielleicht, weil sie ihre Berufe nicht als Belastung, sondern als Bereicherung empfinden? Die Dokumentation begleitet Florian und Martin Riegler bei der Erstbegehung ihrer Route "Lo Stile di Vita": eine Mehrseillängenroute im Klettergebiet Nago am Gardasee, die das ganze Können der Brüder fordert. Ihrer Mutter Helga schenken die Söhne zum 70. Geburtstag eine Besteigung der Rosengartenspitze (2981 m) in den Dolomiten, die aufgrund des Wetters ein unvorhergesehenes Ende nimmt. Dreh- und Angelpunkt ihres Familienlebens ist die Hofstelle in Bozen, die Martin gebaut hat und Florian belebt. Mit einem Museumsbau in Mölten verwirklicht der Ältere seine Vorstellung moderner Architektur: "Was ich nicht brauche, ist hässlich." Der Jüngere dagegen pflegt mit dem Apfelanbau das Erbe seiner Eltern, was ihn zu der Einsicht bringt, dass "es leichter ist, Kletterer zu sein als Bauer." So fügen sich die einzelnen Kapitel des Filmes zu einem facettenreichen Porträt zweier Südtiroler, in denen "nach wie vor das Feuer für die Berge brennt".