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Donnerstag, 22.02.2024

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Anna Maria (Maria Hofstätter) geißelt sich selbst im Angesicht des Kreuzes. | Bildquelle: ARD Degeto/Tatfilm

Bildquelle: ARD Degeto/Tatfilm

"Paradies"-Trilogie von Ulrich Seidl Paradies: Glaube

Im zweiten Teil der Paradies-Trilogie, "Paradies: Glaube", des österreichischen Regisseurs Ulrich Seidl spielt Maria Hofstätter eine Frau, die ihr Leben ganz dem Katholizismus verschrieben hat.

Mitwirkende

Maria Hofstätter Anna Maria
Nabil Saleh Nabil
 
Redaktion Harald Steinwender
Die Röntgenassistentin Anna Maria lebt ganz für ihren Glauben: In ihrer Freizeit trägt sie die Wandermuttergottes zu Migranten, Ausgestoßenen und Sündern, um diese zu missionieren. Vergehen anderer, vor allem das der Unkeuschheit, nimmt Anna Maria bereitwillig auf sich, um sich dafür im Angesicht des Kreuzes zu geißeln. Ein besonderes Verhältnis pflegt die Alleinstehende zu Jesus, den sie in hingebungsvoller Liebe verehrt. Dass die Strenggläubige mit einem Moslem verheiratet ist, empfindet sie wie eine Schuld aus einem früheren Leben – lange vor ihrer Läuterung. Auf die unerwartete Rückkehr ihres Mannes Nabil, der im Rollstuhl sitzt, reagiert die Katholikin mit Eiseskälte. Sie versorgt ihn zwar, vermeidet aber jede Form der Nähe oder Zärtlichkeit. Um ihre Blockade aufzubrechen, beginnt Nabil einen Psychokrieg: Er holt die allgegenwärtigen Kruzifixe und ein Papst-Porträt von den Wänden, sie besprüht ihn daraufhin mit Weihwasser und nimmt ihm zur Strafe seinen Rollstuhl weg. Obwohl sich Anna Maria nun noch tiefer in ihren Glauben verbeißt, lautstark zu Kirchenliedern an der Heimorgel singt und Halt in ihrem Gebetskreis sucht, beginnt sie, den Boden unter den Füßen zu verlieren.

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