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Samstag, 17.08.2024

11:25 bis 11:50 Uhr

ARD alpha

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Ronja trifft Nilam Farooq im Teppich-Paradies. Früher ließ sich leicht von Besitz auf Status schließen. Heute gilt eher: Spotify statt Plattensammlung, Carsharing statt Porsche. | Bildquelle: BR/rbb/weltrecorder

Bildquelle: BR/rbb/weltrecorder

Streetphilosophy

Besitz - alles meins!

Was taugt als Guideline fürs Leben? Wer sind wir und wie wollen wir leben? Fernab vom Elfenbeinturm bringt "Streetphilosophy" die wirklich wichtigen Fragen des Lebens dorthin zurück, wo sie entstehen: auf die Straße, unter die Menschen, in die Dönerbuden und Spätis. Vom Denkerstübchen raus auf die Straßen von Kreuzberg und Neukölln: "Streetphilosophy", mit Jonas Bosslet und Ronja von Rönne.

Mitwirkende

 
Redaktion Gábor Toldy
Heute gilt Besitz oft als etwas Unmoralisches - und als Ballast. Aber weshalb sollte ich mein Herz nicht an Dinge hängen und mich an meinen Besitz binden? Im Süden Brandenburgs besucht Ronja den Schlossherrn Bardia Khadjavi-Gontard, der ein Rittergut und rund 2.300 Hektar Land sein Eigen nennt. Alles, was der pensionierte Rechtsanwalt besitzt, ist Teil seiner Identität und einer reichen Familiengeschichte. Er sagt: Besitz hat mit Sitzen zu tun. Wer Schloss und Ländereien besitzt, hat auch die Verpflichtung, da zu sein und sich darum zu kümmern. Aber warum teilen viele junge Menschen heute lieber, als dass sie sich ein eigenes Auto kaufen? Macht Besitz frei - oder müssen wir uns von ihm befreien, um wirklich frei zu sein? Philosoph Christian Uhle meint: Es macht in jedem Fall einen Unterschied, ob ich Besitz einfach nur anhäufe oder ob ich mich in ein Verhältnis zu ihm setze und ihn mit Leben fülle. Außerdem muss Besitz nicht zwingend materiell sein. Soziale Kontakte, ein guter Name und eine gute Bildung können sogar wertvoller sein. Bei Facebook, Instagram und YouTube hat sich längst eine ganz andere Währung etabliert. Was zählt, sind Follower, Klicks und Reichweite. Darüber spricht Ronja mit der Schauspielerin Nilam Farooq, die über Fashion und Lifestyle vloggt. Noch weniger greifbar ist der Begriff des geistigen Eigentums. Die Gebrüder Posin eignen sich immateriellen Besitz an, indem sie Gemälde berühmter Künstler fälschen. Kann mir etwas Abstraktes, wie eine Idee, überhaupt gehören?

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