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Samstag, 21.09.2024

13:45 bis 13:58 Uhr

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1950 hat der Münchner Oberbürgermeister Thomas Wimmer die Tradition des "Ozapfns" auf der Wiesn begründet. | Bildquelle: BR

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Damals ... Auf der Wiesn

Das Oktoberfest der 20er-Jahre

Die Doku-Reihe zeigt seit über 50 Jahren Menschen und Landschaften in ihrer Verschiedenheit und den Gemeinsamkeiten. Macht Regionen und Geschichte spürbar, Traditionen und Brauchtum neu erfahrbar, den Wandel in Bayerns Musik, Kultur und Handwerk sichtbar.

Mitwirkende

 
Redaktion Frida Buck
Das Oktoberfest war auch in den 20er-Jahren Europas größtes und bekanntestes Volksfest. Schon damals zählte man etwa 300.000 Besucher pro Jahr. Aus heutiger Sicht geradezu paradiesisch klingen die Preise: 1925 kostete eine Wiesn-Maß eine Mark! Während der Inflation hatte man allerdings für einen Steckerlfisch stolze 48 Millionen zahlen müssen und für eine Maß Märzenbier 21 Millionen. Eine besondere Wiesn-Attraktion war die "Völkerschau". Ob "Jack, das Wunder aus den nördlichen Eisregionen", kaukasische Reiter, arabische Bauchtänzerinnen oder indische Schlangenbeschwörer - sie wurden vom Publikum ebenso ungläubig bestaunt wie all die Riesen, Zwerge, siamesischen Zwillinge oder behaarten "Löwenmenschen" in der damals so beliebten "Abnormitätenschau". Die "Golden Twenties" brachten auch das Varieté auf die Wiesn und damit Stepptänzer und Akrobaten, Messerwerfer, Feuerschwinger und Fakire. Sogar Boxkämpfe wurden auf dem Oktoberfest ausgetragen. Schon während der Weltwirtschaftskrise war es manchen Münchnern nicht mehr nach unbeschwerter Wiesnfreude zumute. Ein paar Jahre später ist allen dann das Feiern vergangen: Zwischen 1939 und 1945 gab's keine Volksbelustigung mehr.

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