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Dienstag, 15.07.2014

22:45 bis 00:15 Uhr

BR Fernsehen

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Marty Rathbun, die ehemalige Nr. 2 bei Scientology. | Bildquelle: © SWR/SWR/DOKfilm Fernsehproduktion GmbH

Bildquelle: © SWR/SWR/DOKfilm Fernsehproduktion GmbH

RELIGIÖSE VERFÜHRUNG Die Spitzel von Scientology

Der Sektengeheimdienst OSA

Wozu braucht eine Glaubensgemeinschaft einen Geheimdienst? Dieser Frage gehen Frank Nordhausen und Markus Thöß in ihrer Dokumentation über das OSA nach, das "Office of Special Affairs", das für die Scientology-Organisation Informationen über Abweichler und Kritiker sammelt. Der Dokumentarfilm, für den die Autoren mehr als ein Jahr lang in Europa und den USA recherchiert haben, ist der weltweit erste ausführliche Film über den Geheimdienst der Scientology-Kirche, die in verschiedenen Ländern Europas als extremistische Sekte eingestuft wird.

Mitwirkende

 
Ein Film von Frank Nordhausen
Redaktion Natalie Lambsdorff
Scientology ist eine der umstrittensten Glaubensgemeinschaften weltweit. In verschiedenen Ländern Europas wird die Organisation als extremistische Sekte eingestuft und deshalb von Inlandsgeheimdiensten überwacht. Der deutsche Verfassungsschutz beobachtet die Organisation zum Beispiel seit Mitte der 1990er-Jahre wegen des "begründeten Verdachts verfassungsfeindlicher Bestrebungen", denn ihr Ziel sei die Errichtung einer totalitären Gesellschaftsordnung. Kaum bekannt ist, dass Scientology selbst einen Geheimdienst unterhält, der sich mit Abweichlern und Kritikern befasst. Scientology-Agenten wurden schon Spionage, Einbruch, Nötigung und andere kriminelle Delikte nachgewiesen. Ihr "Office of Special Affairs", kurz OSA genannt, ist der älteste und größte private Geheimdienst der Welt. Die Sekte selbst bezeichnet OSA als ihr Presse- und Rechtsamt, das Informationen über Aussteiger und Kritiker lediglich auf legalem Wege beschaffe. Die Filmautoren gehen auf Spurensuche und fragen, wer für dieses "Amt" arbeitet, was die Ziele und Methoden sind. Darauf gibt diese spannende Dokumentation Antworten. Bei ihren Recherchen stießen Frank Nordhausen und Markus Thöß schließlich sogar auf Verbindungen zur hohen Politik - bis ins State Department in Washington.

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