BR-KLASSIK

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Sonntag, 01.05.2016

10:20 bis 11:00 Uhr

BR Fernsehen

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Gemeinsam spielen Anne-Sophie Mutter und Maximilian Hornung das Doppelkonzert a-Moll, op. 102 von Johannes Brahms mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Chefdirigent Mariss Jansons leitet im Herkulessaal der Münchner Residenz ein Werk, das zu Beginn keineswegs unumstritten war. | Bildquelle: BR/Peter Meisel

Bildquelle: BR/Peter Meisel

BR-KLASSIK: Anne-Sophie Mutter und Maximilian Hornung spielen Brahms

Konzert für Violine und Violoncello

Sie ist einer der wenigen Stars, die man auch außerhalb der Klassikszene kennt: Die Weltklassegeigerin Anne-Sophie Mutter. Im November 2015 teilte sie sich das Podium mit dem Star-Cellisten Maximilian Hornung. Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielten sie das Doppelkonzert a-Moll, op. 102 von Johannes Brahms.

Mitwirkende

 
Dirigent Mariss Jansons
Redaktion Sabine Scharnagl
Sie ist einer der wenigen Stars, die man auch außerhalb der Klassikszene kennt: Die Weltklassegeigerin Anne-Sophie Mutter. Im November 2015 teilte sie sich das Podium mit dem Star-Cellisten Maximilian Hornung. Mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks spielten sie das Doppelkonzert a-Moll, op. 102 von Johannes Brahms. Chefdirigent Mariss Jansons leitete im Herkulessaal der Münchner Residenz ein Werk, das zu Beginn keineswegs unumstritten war.

"Schon die Gattung hat von Haus aus etwas Bedenkliches. So ein Doppelkonzert gleicht einem Drama, das anstatt eines Helden deren zwei besitzt, welche einander nur im Wege stehen." So skeptisch äußerte sich der Wiener Kritikerpapst Eduard Hanslick, eigentlich ein Befürworter der Brahmsschen Musik, zu diesem Konzert für Violine, Violoncello und Orchester. Die Gattung "Doppelkonzert“ war im 19. Jahrhundert weitgehend in Vergessenheit geraten oder zumindest vollkommen aus der Mode gekommen. Die alles beherrschende Form in der Romantik war das Solokonzert. Und so machte sich Brahms in der Entstehungszeit 1887 des Werkes lustig über sich selbst, bezeichnete es selbst sogar als "Dummheit“, dieses in der Barockzeit sowie in der Klassik als concerto grosso bzw. sinfonia concertante sehr beliebte Genre neu zu beleben.

Gelungen ist ihm dieses – sein letztes – Orchesterwerk allemal. Denn wie bereits in seinem Violinkonzert legte Brahms auch größten Wert auf das gemeinsame Musizieren, das Miteinander – das genaue Gegenteil dessen, was von Hanslick kritisierte. Eng verwoben sind die Soloinstrumente mit den Orchesterstimmen, immer wieder musizieren Orchestersolisten kammermusikalisch zusammen oder agieren selbstständig. Und auch Solovioline und -cello gehen eine enge Symbiose ein, nahtlos gehen deren Läufe ineinander über, Phrasen ergänzen sich oder werden punktgenau parallel gespielt. Zwei Instrumente, die im Idealfall zu einem einzigen Klangkörper verschmelzen.

Auf künstlerischer Ebene sind Anne-Sophie Mutter und der erst 30-jährige Maximilian Hornung einander vertraut. Hornung war als junger Cellist Stipendiat in Mutters Stiftung, 2007 hat er mit dem „Tecchler Trio“ den 1. Preis beim Internationalen ARD-Musikwettbewerb gewonnen, zwei Jahre später war er festes Ensemble-Mitglied beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, hat sich später aber dann vollständig seiner Karriere als Solocellist gewidmet. Anne-Sophie Mutter arbeitet ebenso seit Jahren mit Mariss Jansons und dem Symphonieorchester des BR zusammen.

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