BR-KLASSIK

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Dienstag, 16.01.2018

12:05 bis 14:00 Uhr

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Ludovico Einaudi | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Aus dem Studio Franken: Mittagsmusik

Mit Tobias Föhrenbach

Bis Mitte 2022 gab es die Sendung "Mittagsmusik" auf BR-KLASSIK. Hier könnnen Sie weiterhin in den Archiven der Sendung schmökern.

Musikalische Beschwörungen von Maschinen, die sich auf immer und ewig von selbst antreiben - die sind dieser Tage das Thema der Woche in der Mittagsmusik auf BR-Klassik. "Perpetuum mobile" nennt man eine solche Apparatur, die zwar immer nur ein Wunschtraum verschrobener Erfinder blieb, aber vielleicht gerade deswegen auch Komponisten immer wieder zur Erfindung musikalischer Äquivalente herausforderte. Jeden Tag stellen wir Ihnen in der Mittagsmusik eines dieser klingenden Perpetua mobilia vor.

Perpetuum mobile alias Moto perpetuo

Am Dienstag haben wir für Sie ein musikalisches Perpetuum mobile aus unserer Zeit ausgewählt. Es stammt von dem höchst erfolgreichen italienischen Pianisten und Gegenwartskomponisten Ludovico Einaudi, geboren 1955 in Turin. Absolvent des Giuseppe-Verdi-Konservatoriums in Mailand ist er, wo er Schüler von Luciano Berio war. Zudem studierte er in Tanglewood bei Boston. Wichtige Orientierungsinstanzen bildeten für ihn auch Erik Satie und vor allem Philip Glass. Einaudi mag es dementsprechend, wenn man ihn als "Minimalisten" - als Vertreter der "Minimal Music" - bezeichnet. Diesem Stil ist auch sein Perpetuum mobile verpflichtet. Es ist "Moto perpetuo" überschrieben und entstand 1999 als Teil des Soundtracks für den Kinofilm "Fuori dal Mondo" (Nicht von dieser Welt) des italienischen Regisseurs Giuseppe Piccioni. Es ist ein leiser, unspektakulärer, poetischer Film über vier ganz gewöhnliche Menschen und ihre Schicksale im Mailand unserer Tage. Das Moto perpetuo fungiert als Sinnbild für den immer gleichen Alltagstrott. Die Harfe (in der Hauptrolle), dazu Vibraphon und anderes Schlagzeug sowie ein kräftiger Bass installieren darin ein gleichsam endloses Klangkontinuum à la Philip Glass - flirrend, leicht und doch hartnäckig, ostinat…

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