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Mittwoch, 23.01.2019

20:05 bis 22:00 Uhr

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Neues Logo für Mikrofon; aus Radio München wird Bayerischer Rundfunk | Bildquelle: BR / Historisches Archiv

Bildquelle: BR / Historisches Archiv

70 Jahre Bayerischer Rundfunk Konzertabend

Archivschätze aus dem Gründungsjahr 1949

Am 25. Januar 1949 war es soweit: Die US-Militärregierung übergab "Radio Munich" in deutsche Hände - die Geburtsstunde des Bayerischen Rundfunks. Als Anstalt des öffentlichen Rechts und erster UKW-Sender Europas gestaltete der BR nun in Eigenregie sein Programm für den Freistaat Bayern. Zum Gründungsjubiläum "70 Jahre Bayerischer Rundfunk" präsentiert BR-Klassik musikalische Archivschätze aus dem Jahr 1949. Unter den Aufnahmen mit dem am 1. Juli gegründeten Symphonieorchester finden sich Kostbarkeiten wie die "Mondscheinmusik" aus "Capriccio", dem Opern-Vermächtnis von Richard Strauss, die der greise Maestro zwei Monate vor seinem Tod im Münchner Funkhaus dirigierte. Ein Duett aus Franz Schmidts Erfolgsoper "Notre Dame" mit einem der führenden Heldentenöre der Nachkriegszeit, Hans Hopf, repräsentiert eine erste Opern-Gesamtaufnahme des Symphonieorchesters. Das Bläser-Oktett von Igor Strawinsky und ein Streichquartett-Satz des musica viva-Gründers Karl Amadeus Hartmann mit Mitgliedern des Symphonieorchesters dokumentieren das Engagement des Senders für damals zeitgenössische Musik von Komponisten, die bei den Nazis verfemt waren. Der bereits 1946 gegründete Chor des Bayerischen Rundfunks ist unter seinem ersten Direktor Josef Kugler mit zwei Volksliedern von Brahms vertreten. Herausragende Kammermusikaufnahmen wie die Bach-Chaconne mit dem tschechischen Geiger Váša Přihoda entstanden auch im Nürnberger Studio Franken, ein gern gesehener Gast im Münchner Funkhaus war der ungarische Klaviervirtuose Julian von Károlyi. Dass der BR damals schon Aufführungen auch der anderen beiden Münchner Spitzenorchester aufzeichnete, belegen Hans Hotter als Sachs in Wagners "Meistersingern" mit Eugen Jochum am Pult des Staatsopern-Orchesters und Paul Hindemith, der 1949 bei den Münchner Philharmonikern seine Ballett-Suite "Nobilissima Visione" dirigierte.

Richard Strauss: "Capriccio", Mondscheinmusik (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Richard Strauss); Igor Strawinsky: Oktett für Bläser, op. 41 (Mitglieder des BR-Symphonieorchesters: Rudolf Alberth); Richard Wagner: "Die Meistersinger von Nürnberg", Wahn-Monolog des Sachs aus dem 3. Aufzug (Hans Hotter, Bassbariton; Orchester der Bayerischen Staatsoper: Eugen Jochum); Karl Amadeus Hartmann: Streichquartett Nr. 2, Langsam (Freund-Quartett); Johannes Brahms: "Ach lieber Herre Jesus Christ"; "Täublein weiß" (Chor des Bayerischen Rundfunks: Josef Kugler); Johann Sebastian Bach: Chaconne (Váša Přihoda, Violine); Franz Schmidt: "Notre Dame", Duett aus dem 1. Aufzug (Hilde Scheppan, Sopran; Hans Hopf, Tenor; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Hans Altmann); Camille Saint-Saëns: "Etude en forme de valse", op. 52, Nr. 6 (Julian von Károlyi, Klavier); Paul Hindemith: "Nobilissima visione", Suite (Münchner Philharmoniker: Paul Hindemith)
Siehe auch Freitag, 25. Januar 2019, 19.05 Uhr

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