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Dienstag, 27.04.2021

20:05 bis 22:00 Uhr

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Maurice Duruflé | Bildquelle: Wikimedia Commons

Bildquelle: Wikimedia Commons

Interpretationen im Vergleich

Maurice Duruflé: Requiem, op. 9

Ein Werk - zahlreiche ältere und neuere Einspielungen von großen Interpreten nebeneinander gestellt – einmal im Monat, dienstags ab 20.05 Uhr

Das "Requiem" op. 9 von Maurice Duruflé, 1947 komponiert, wurde oft verglichen mit dem sechzig Jahre älteren "Requiem" op. 48 von Gabriel Fauré. Und tatsächlich gibt es zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen beiden Werken: wie Fauré schlägt auch Duruflé einen eher lebensbejahenden, tröstend-kontemplativen Grundton an und verbannt aus seinem Werk die Dramatik des "Dies Irae". Lediglich das abschließende "Pie Jesu" wurde aus der mittelalterlichen Sequenz vom Jüngsten Gericht übernommen. Und wie bei Fauré wurden das "Libera me" und der Hymnus "In paradisum" dafür aus der der Liturgie der kirchlichen Begräbnisfeier, den sogenannten "Exequien", übernommen. Zwar ist Duruflé als ehemaliger Privatschüler von Louis Vierne und Charles Tournemire in seiner Tonsprache deutlich "moderner" als Fauré. Doch steht auch bei ihm die innige Bitte des "Pie Jesu" ganz im Zentrum und wird ebenfalls vorgetragen von einer einzelnen Frauenstimme im fünften von insgesamt neun Sätzen. Das "Kyrie" und das "Agnus Die" erklangen übrigens im Rahmen der Totenmesse für Altkanzler Helmut Kohl am 1. Juli 2017 im Dom zu Speyer. Für seinen Interpretationsvergleich zieht Matthias Keller unter anderem die Aufnahme mit dem Komponisten selbst heran, erschienen 1978 bei Erato, sowie Einspielungen mit Myung-Whun Chung und der Academia di Santa Cecilia, Robert Shaw und dem Atlanta Symphony Orchestra, Peter Dijkstra und dem Ensemble "The Gents" sowie Ivan Repušić zusammen mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks und dem Münchner Rundfunkorchester.

Aufnahmen unter der Leitung von Maurice Duruflé, Myung-Whun Chung, Robert Shaw, Peter Dijkstra, Ivan Repušić und anderen 
Von Matthias Keller

Hélène Bouvier, Mezzosopran; Xavier Depraz, Bass; Marie-Madeleine Duruflé-Chevalier, Orgel; Chorales Philippe Caillard et Stéphane Caillat; Orchestre de l’Association des Concerts Lamoureux; Leitung: Maurice Duruflé
Erato (1959)

Kiri Te Kanawa, Sopran; Siegmund Nimsgern, Bariton; Ambrosian Singers; Desborough School Choir; Philharmonia Orchestra; Leitung: Andrew Davis
Sony Classical (1977)

Janet Baker, Mezzosopran; Stephen Roberts, Bariton; Timothy Hugh, Violoncello; John Butt, Orgel; King’s College Choir, Cambridge; Leitung: Philip Ledger
EMI Classics (1981)

Ann Murray, Mezzosopran; Thomas Allen, Bariton; Thomas Trotter, Orgel; Corydon Singers; English Chamber Orchestra; Leitung: Matthew Best
Hyperion (1985)

Teresa Berganza, Mezzosopran; José van Dam, Bariton; Ensemble Vocal „Audite Nova“ Paris; Choeur Colonne; Orchestre Colonne; Orgel und Leitung: Michel Corboz
Erato (1986)

Judith Blegen, Sopran; James Morris, Bass; Antlanta Symphony Chorus and Orchestra; Leitung: Robert Shaw
Telarc (1987)

Ann Murray, Mezzosopran; Olaf Bär, Bariton; Peter Barley, Orgel; King’s College Choir, Cambridge; English Chamber Orchestra; Leitung: Stephen Cleobury
EMI Classics (1989)

Barbara Bonney, Sopran; Thomas Hampson, Bariton; Ambrosian Singers; Philharmonia Orchestra; Leitung: Michel Legrand
Teldec (1994)

Cecilia Bartoli, Mezzosopran; Bryn Terfel, Bariton; Luigi Piovano, Violoncello; Daniel Rossi, Orgel; Coro e Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia; Leitung: Myung-Whun Chung
Deutsche Grammophon (1998)

Nicole Jacquet Henry, Mezzosopran; Marc Busnel, Bariton; Martin Kasparek, Orgel; Ensemble Vocal d'Erguel; Leitung: Philippe Krüttli
Amphion Records (2001)

Christianne Stotijn, Mezzosopran; Mattijs van de Woerd, Bariton; Quirine Viersen, Violoncello; Erwin Wiersinga, Orgel; The Gents; Leitung: Peter Dijkstra
Channel Classics (2004)

Malena Ernman, Mezzosopran; Olle Persson, Bariton; Ola Ha Kansson, Violoncello; Matthias Wagner, Orgel; Chor des Schwedischen Rundfunks; Leitung: Fredrik Malmberg
BIS (2005)

Okka von der Damerau, Mezzosopran; Ljubomir Puškarić, Bariton; Uladzimir Sinkevich, Violoncello; Max Hanft, Orgel; Chor des Bayerischen Rundfunks; Münchner Rundfunkorchester; Leitung: Ivan Repušić
BR-Klassik (2017)

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