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Dienstag, 06.07.2021

12:05 bis 14:00 Uhr

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Louis Amrstrong und Leonard Bernstein | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

BR Franken Mittagsmusik

Mit Susanne Kruse

Bis Mitte 2022 gab es die Sendung "Mittagsmusik" auf BR-KLASSIK. Hier könnnen Sie weiterhin in den Archiven der Sendung schmökern.

The Essential Sound of all Jazz - Louis Armstrong zum 50. Todestag

Heute, am 6. Juli 2021, jährt sich sein Todestag zum 50. Mal - am 6. Juli 1971 ist er im Alter von noch nicht ganz siebzig Jahren in New York City gestorben: Louis Armstrong alias "Satchmo", Trompeter, Sänger, Entertainer und Schauspieler. Auf allen vier Gebieten war er schon zu seinen Lebzeiten eine legendäre Größe, viel bewundert und begeistert gefeiert, zunächst hauptsächlich von den Jazz-Kolleg*innen und -Fans, seit dem Ende der 1930er Jahre auch zunehmend von einem breiten Publikum, dem er die Musik seines Genres näher brachte. Bis heute ist Louis Armstrong der wohl populärste Musiker des Jazz, dessen Entwicklung er selbst maßgebend und richtungsweisend mitprägte. Im Thema der Woche der Mittagsmusik dieser Tage präsentieren wir Ihnen von Montag bis Freitag repräsentative Aufnahmen des Musikers aus Jazz und Pop. Die Überschrift dazu lieferte uns ein Zitat Leonard Bernsteins, der damit die zentrale Rolle von Louis Armstrong als Jazz-Pionier auf den Punkt brachte: "The Essential Sound of all Jazz".

St. Louis Blues

Der vielseitige "Jazzer" Louis Armstrong und der vielseitige "Klassiker" Leonard Bernstein haben übrigens auch gemeinsam Musik gemacht, wobei sich Armstrong einen lang gehegten Wunsch erfüllte - einmal an der Seite eines großen, klassischen Symphonieorchesters zu musizieren. Am 14. Juli 1956 war es soweit: Vor einem massenhaften Publikum im New Yorker Lewisohn Stadium spielte er mit seiner Combo an der Seite der New Yorker Philharmoniker unter der Leitung von Leonard Bernstein den "St. Louis Blues" von William Christopher Handy, und zwar in einem Arrangement von Alfredo Antonini. Es ist eine Bearbeitung nach dem Prinzip des spätbarocken Concerto grosso oder der klassischen Sinfonia concertante, bei dem eine kleine Sologruppe und ein großer Apparat zum Mit- und Gegeneinander im Zusammenspiel antreten. Beim "St. Louis Blues" in der Antonini-Bearbeitung waren es auf der einen Seite eben die New Yorker Philharmoniker, die sich eigens für das Event Lewison Stadium Symphony Orchestra nannten, und auf der anderen Seite Louis Armstrongs "All Stars" - ein Quintett bestehend aus ihm selbst an der Trompete sowie Trummy Young an der Posaune, Edmond Hall an der Klarinette, Billy Kyle am Klavier, Dale Jones am Bass und Barrett Deems am Schlagzeug. Nach der Aufführung gaben Bernstein und Armstrong vor dem begeisterten Publikum Statements der gegenseitigen Bewunderung, Hochachtung und Dankbarkeit ab. "Was Louis Armstrong tut", sagte Bernstein, "das ist echt und wahrhaftig, aufrecht, geradeheraus und nobel. Jedes Mal wenn dieser Mann seine Trompete an seine Lippen führt - auch wenn er nur ein paar Noten üben will - so tut er dies mit ganzer Seele."

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