BR-KLASSIK

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Dienstag, 05.10.2021

12:05 bis 14:00 Uhr

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Caroline Kiesewetter | Bildquelle: © Caroline Kiesewetter

Bildquelle: © Caroline Kiesewetter

BR Franken Mittagsmusik

Am Mikrofon: Susanne Kruse

Bis Mitte 2022 gab es die Sendung "Mittagsmusik" auf BR-KLASSIK. Hier könnnen Sie weiterhin in den Archiven der Sendung schmökern.

Modern Way Of Vintage Sound - Cole Porter mit Mitch Winehouse & der Thilo Wolf Big Band

Im Thema der Woche geht es dieses Mal um eine ganz neue CD. Ende September ist sie bei dem Label Wavehouse Entertainment in Fürth erschienen, aufgenommen von der dort beheimateten Thilo Wolf Big Band und dem Londoner Swing-Sänger Mitch Winehouse, Vater der tragisch-großen Soul- und Jazz-Sängerin Amy Winehouse, die vor zehn Jahren - noch keine Dreißig - verstarb. Gewidmet ist die neue CD der Musik von Cole Porter, dessen Geburtstag sich im Juni zum 130. Mal jährte. Unter dem Titel "Swinging Cole Porter" versammelt das Album vierzehn Songs, inklusiver zweier Duette mit der deutschen Jazz-Sängerin und Schauspielerin Caroline Kiesewetter. Fünf Arrangeure, darunter Thilo Wolf selbst, sorgten dabei für eine neue Einkleidung der Songs, die retro und modern zugleich ist und dabei einmal mehr die Zeitlosigkeit der Musik von Cole Porter offenbart. Mitch Winehouse brachte das Konzept auf die bündige Formel vom "Modern Way Of Vintage Sound". Unter dieser Überschrift präsentierten wir Ihnen jeden Tag Kostproben der Porter-CD.

"I Love Paris"

Wir beginnen am Dienstag mit einem der beiden Duette - mit "I Love Paris", einem Song, den Cole Porter 1953 für seinen Musical-Welterfolg "Can-Can" schrieb. In Deutschland kennt man "I Love Paris" als Schlager mit dem Titel "Ganz Paris träumt von der Liebe", aufgenommen 1954 von Caterina Valente und dem Orchester Kurt Edelhagen (unter dem Pseudonym Orchester Mike Firestone). Zurück zur aktuellen CD: Im Arrangement von Thilo Wolf, mit dem Crooning von Mitch Winehouse und der Soul-Stimme von Caroline Kiesewetter wird aus "I Love Paris" eine charmante Liebeserklärung an die Seine-Metropole, halb gesungen, halb gesprochen: "I love Paris in the springtime / I love Paris in the fall / I love Paris every moment of the year..."

"Easy To Love"

Die zweite Kostprobe von der neuen CD "Swinging Cole Porter" ist am Dienstag ein weiterer Solo-Song: "Easy To Love" aus dem Filmmusical "Born To Dance" von 1936. Wie alle anderen Titel des Albums stammt also auch dieser Song ursprünglich aus einem von Porters Musicals beziehungsweise Filmmusicals - denn diese Genres und der dazugehörige Popular Song waren die Domänen seines Schaffens. Erst später wurden die Songs von den Jazzern als Jazz-Standards adaptiert. Über die Herangehensweise dabei sagt Thilo Wolf:

"Na ja, zuerst beschäftigt man sich natürlich mal mit dem Stück, und wenn man so einen Song hört, dann hat man ja sofort eine eigene Idee, wie man da rangehen kann. Und weil wir eben ja gerade nicht die Originalarrangements interpretieren wollten, dann setzt man sich ans Klavier, probiert ein bisschen rum, probiert auch mal andere Stilistiken, andere Rhythmik, und dann kommt man so langsam auf eine Idee, wie der Song eine frische Farbe bekommen könnte, wie er aber trotzdem den ureigenen Charakter erhält."

Thilo Wolfs geschliffenes Arrangement von "Easy To Love" verströmt eine sinnliche, schummrige Bar- oder Nachtclub-Atmosphäre, zumal durch das sexy Tenorsaxophon-Solo von Norbert Nagel und die dezente Gitarrenbegleitung von Andreas Blüml.

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