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Dienstag, 19.04.2022

20:05 bis 22:00 Uhr

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Porträt Wolfgang Amadeus Mozart | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

BR-KLASSIK - Interpretationen im Vergleich

Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate a-Moll, KV 310

Ein Werk - zahlreiche ältere und neuere Einspielungen von großen Interpreten nebeneinander gestellt – einmal im Monat, dienstags ab 20.05 Uhr

War ein a-Moll-Akkord ein Wendepunkt in Mozarts kurzem Leben? Von 626 Werken des Genies sind nur wenige in einer Moll-Tonart komponiert. Hat es also etwas zu bedeuten, dass der 22-jährige Komponist auf der Reise nach Paris in Begleitung seiner Mutter an einer Klaviersonate in a-Moll arbeitet, die vom ersten Ton an klagt und kämpft zugleich? Wo stumme Melancholie und rebellische Leidenschaft aufeinanderprallen? Zumal diese ganze Reise, geplant als Referenztour für eine feste Anstellung, jegliche Hoffnung auf einen sicheren Posten in Frankreichs Hauptstadt schwinden lässt. Mozart kehrt mit leeren Händen nach Salzburg zurück. Und - ohne seine Mutter. Sie stirbt in Paris. Ist also die Klaviersonate KV 310 ein Spiegel der Emotionen, der all dies expressiv vibrierend reflektiert in einem Mix aus zorniger Enttäuschung, Trauer, Verlust, Einsamkeit, Stolz und liebevollem Andenken? Sich dieser Kausalität in der Interpretation anzuvertrauen, scheint naheliegend - oder sollte man besser in den Pianisten Mozart hineinhorchen, der unbedingt in Paris reüssieren wollte und eine stilistisch überraschende Sonate als ein Ausrufezeichen gut gebrauchen konnte? Welche Wege Pianistinnen und Pianisten bei diesem einzigartigen Werk einschlagen, zeigt Julia Schölzel in ihrem Interpretationsvergleich: mit Aufnahmen u.a. von Martha Argerich, Dinu Lipatti, Ragna Schirmer, Andras Schiff, Alfred Brendel, Glenn Gould und Hélène Grimaud.

Aufnahmen mit Martha Argerich, Dinu Lipatti, Ragna Schirmer, András Schiff, Alfred Brendel, Glenn Gould, Hélène Grimaud und anderen
Von Julia Schölzel

Dinu Lipatti
EMI Classics (1950)

Martha Argerich
BR Eigenproduktion (1960)

Vladimir Ashkenazy
Decca (1967/68)

Glenn Gould
Sony Classical (1969)

Emil Gilels
Melodiya (1970)

András Schiff
Decca (1980)

Alfred Brendel
Philips (1982)

Friedrich Gulda
Deutsche Grammophon (1982)

Mitsuko Uchida
Philips (1985)

Christian Zacharias
EMI (1985)

Swjatoslaw Richter
Philips (1989)

Maria João Pires
Deutsche Grammophon (1989)

Murray Perahia
Sony Classical (1991)

Ronald Brautigam
BIS (1996)

Alfred Brendel
Philips (2002)

Siegbert Rampe
MDG (2005)

Andreas Staier
MBF (2007)

Hélène Grimaud
Deutsche Grammophon (2010)

Lang Lang
Sony Classical (2013)

Fazil Say
Warner Classics (2014/15)

Mona Asuka
PROFIL edition günter hänssler (2019)

Ragna Schirmer
ORFEO (2020)

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