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Freitag, 03.03.2023

20:05 bis 22:00 Uhr

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Jakub Hrusa | Bildquelle: Marian Lenhard

Bildquelle: Marian Lenhard

Live aus der Isarphilharmonie in München - Surround Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Leitung: Jakub Hrůša

Jakub Hrůša, geboren 1981 in Brünn, ist einer der profiliertesten und erfolgreichsten Dirigenten der jüngeren Generation: Derzeit Chefdirigent der Bamberger Symphoniker, übernimmt Hrůša 2025 die musikalische Leitung des Royal Opera House in London. Zum Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks kehrt Hrůša mit zwei eindrucksvollen Werken seines tschechischen Landsmanns Bohuslav Martinů zurück, die beim BRSO noch nie auf dem Programm standen. Für die große Symphonik konnte sich der im Paris der 1920-er Jahre sozialisierte Martinů, wo er neben dem Studium bei Albert Roussel Einflüsse von Neoklassizismus und Jazz in sich aufsog, erst relativ spät erwärmen. Erst 1942, als Martinů vor den Nazis in die USA geflohen war, ermunterte ihn der Auftrag von Serge Koussevitsky, für dessen Boston Symphony Orchestra seine erste von letztendlich sechs Symphonien zu schreiben - da war Martinů bereits 52. Das großformatige Stück atmet den typischen Martinů-Sound mit seinen pulsierenden Rhythmen, seiner reichen Farbpalette und seinem hymnischen Pathos. Den eigentümlichen Mystizismus von Martinů, ins Erhabene gesteigert, spiegeln dann später "Les fresques de Piero della Francesca", die Rafael Kubelík gewidmet sind und von ihm mit den Wiener Philharmonikern 1956 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt wurden. Inspiriert sind die drei impressionistischen Tonbilder von dem Freskenzyklus des Piero della Francesca, den Martinů bei seiner Rückkehr nach Europa im toskanischen Arezzo bewundert hatte. Die zehn Wandbilder in der Hauptkapelle der Basilika di San Francesco gelten als Meisterwerke der italienischen Frührenaissance und illustrieren ausgewählte Stationen der Legende vom Weg des historischen Christus-Kreuzes, den diese Reliquie nach dem Tod Jesu über die Jahrhunderte genommen hat. Zwischen den beiden Martinů-Raritäten spielt Stargeigerin Lisa Batiashvili das tiefmelancholische, aber auch hochvirtuose Violinkonzert von Jean Sibelius, zu dem sie eine ganz besondere Beziehung hat - 1995 erspielte sie sich als Sechzehnjährige damit den zweiten Preis beim Sibelius-Wettbewerb in Helsinki.

Solistin: Lisa Batiashvili, Violine
Bohuslav Martinů: "Les fresques de Piero della Francesca"; Jean Sibelius: Violinkonzert d-Moll, op. 47; Bohuslav Martinů: Symphonie Nr. 1

Als Video-Livestream auf www.br-klassik.de

Dazwischen:
PausenZeichen
Fridemann Leipold im Gespräch mit Lisa Batiashvili

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