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Ein auffälliger Komponist mit unauffälligem Lebensstil - das ist Georges Bizet. Bemerkenswert scheint im Rückblick an seiner Vita höchstens, dass er einen unehelichen Sohn hinterlassen hat. Der für seine "Carmen" heute vielgeliebte Bizet kommt 1838 im Pariser Quartier St. Georges zur Welt. Großstädtisches Leben prägt ihn, nur die Sommer verbringt er in ländlichen Vororten. Zu seinen Kompositionslehrern gehören Charles Gounod ("Faust"!) und Jacques Fromental Halévy ("La Juive"!). Der 17-jährige Hoffnungsträger schreibt eine bis heute gern gespielte C-Dur-Sinfonie, bevor er eine Rom-Reise antritt. Auf dem Weg in die Ewige Stadt lernt er die Provence kennen, Arles und Nimes, Nizza und Florenz. Dagegen betritt er spanischen Boden nie, obwohl "Carmen" es vermuten lässt. Der künstlerische Selbstfindungsprozess des Rom-Preisträgers mündet in Opern wie "Les pêcheurs de perles", "La jolie fille de Perth" und "Djamileh". Dann schlägt die Geburtsstunde der "Carmen", die allerdings zunächst widersprüchlich aufgenommen wird. Ihren Siegeszug erlebt Bizet nicht mehr: Den frühen Tod holt er sich - vor dem Hintergrund seiner chronischen Atemwegserkrankung und ständiger rheumatischer Beschwerden - durch puren Leichtsinn. Er geht zum Frühlingsbeginn 1875 in einer noch kalten Seine baden und stirbt in der folgenden Nacht. Zum 150. Todestag verneigt sich BR-KLASSIK u.a. durch eine Ausgabe der Sendung "con passione".