Bildquelle: Galeet Dardashti
"Ich lernte Klänge zu erzeugen, die ich nicht geglaubt hatte, je machen zu können", erinnert sich Galeet Dardashti an den Moment, als sie den orientalischen Gesang für sich entdeckte. Die amerikanische Sängerin persisch-jüdischer Abstammung erhielt zunächst eine klassische Gesangsausbildung, wollte aber nie Opernsängerin werden. In ihrer Familie wurde jüdische Musik gemacht, allerdings nicht die orientalisch geprägte, sondern die aschkenasische wie man sie in Europa und in den USA kennt. Dass sie sich während ihres Studiums der Anthropologie mit der Musik der Mizrachim, also der jüdischen Bevölkerung des Nahen Ostens zu beschäftigen begann, hat mit ihrem Großvater zu tun. Der war einer der großen Meister der persischen klassischen Musik in den 1950er Jahren und wurde als "Nachtigall des Irans" gerühmt. Gleichzeitig sang er an hohen jüdischen Festtagen in der Synagoge. Dieses spät entdeckte musikalische Erbe integriert Galeet Dardashti heute in ihre künstlerische Arbeit, indem sie die alten Aufnahmen ihres Großvaters mit ihrer eigenen Musik in zeitgemäßen Arrangements kombiniert. Damit will sie auch an die einstige Harmonie zwischen den Kulturen und Religionen im Nahen Osten erinnern.