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In der Reihe Festspielzeit bringt der Bayerische Rundfunk einen Klassiker des Oratorien-Repertoires: "Elias" von Felix Mendelssohn Bartholdy. In der Aufnahme von den Osterfestspielen Salzburg vom 18. April 2025 singen unter der Leitung von Maxim Emelyanychev Solisten und der Chor des Bayerischen Rundfunks. Das Orchester ist das Mahler Chamber Orchestra.
"Elias" ist das zweite Oratorium Mendelssohn-Bartholdys. Der Komponist war fasziniert von dieser Kunstgattung - er hatte die Partitur von Bachs "Matthäuspassion" wiederentdeckt und das Werk 1829 in Leipzig zur ersten Aufführung nach Bachs Lebzeiten gebracht. Dieses Erlebnis inspirierte Mendelssohn zunächst zur Komposition von "Paulus", der 1836 uraufgeführt wurde. Für den 1844 uraufgeführten "Elias" griff Mendelssohn nicht nur auf das Alte Testament zurück - er verarbeitete darin auch seine Eindrücke der Musik Richard Wagners, die er 1844 bei einer Aufführung des "Fliegenden Holländers" erlebt hatte. Er fand sich besonders durch Wagners Schilderung der Naturgewalten und den mit dramatischer Energie aufgeladenen Chorszenen der Oper beeindruckt. Qualitäten der Musik, die er unmittelbar in seiner Vertonung des "Elias"-Stoffes umsetzte. So markiert Mendelssohns zweites vollendetes Oratorium den Einzug der romantischen Gefühlswelt in eine im Prinzip geistliche Musikgattung - dafür wurde Mendelssohn schon in der Entstehungsphase des "Elias" kritisiert. Der Komponist aber ließ sich nicht beirren und der Erfolg seines Werkes gab ihm Recht: Bei der Uraufführung in Birmingham 1846 mussten mehrere Arien und Chöre des "Elias" wiederholt werden. Das Oratorium trat einen Siegeszug durch die Konzertsäle an.