BR-KLASSIK

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Freitag, 25.03.2016

20:03 bis 21:25 Uhr

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Antonín Dvorák | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Konzertabend

Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Der lateinische "Stabat mater"-Text hat in seinem meditativen Charakter und seiner poetischen Tiefe unzählige Komponisten zur Vertonung angeregt. Die ins Symphonisch-Oratorische geweitete Version von Antonín Dvořák gehört mit ihrer abendfüllenden Länge zu den umfangreichsten "Stabat mater"-Kompositionen der Musikgeschichte. Von Anfang an hatte Dvořák bei der Komposition den Konzertsaal und nicht die Kirche als Aufführungsort im Sinn. Warum sich Dvořák 1876 mit dem mittelalterlichen Gedicht des "Stabat mater", das den Schmerz Marias unter dem Kreuz Jesu reflektiert, beschäftigte, ist unklar. Die Vollendung im Jahr darauf lässt sich allerdings als Reaktion auf den zwischenzeitlichen Tod zweier seiner Kinder begreifen. Entstanden ist so ein bewegendes Dokument der Trauer, ein Werk von vorwiegend lyrischem Charakter, dominiert von getragenen Tempi und Molltonarten. Bei allem Leid, das die Thematik des Kreuzestodes und der weinenden Gottesmutter in sich birgt, hält Dvořáks "Stabat mater" aber auch visionäre Momente des Trostes bereit und schließt in abgeklärtem D-Dur. BR-Klassik bringt den Mitschnitt vom Luzerner Oster-Festival 2015 aus einem der besten Konzertsäle der Welt. Mariss Jansons hatte das kontemplative Werk zwei Tage zuvor schon mit demselben Solisten-Quartett sowie mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks in München aufgeführt - dieser Konzertmitschnitt ist seit kurzem beim hauseigenen Label BR-Klassik auf CD erhältlich.

Leitung: Mariss Jansons
Solisten: Erin Wall, Sopran; Mihoko Fujimura, Mezzosopran; Christian Elsner, Tenor; Liang Li, Bass
Chor des Bayerischen Rundfunks
Antonín Dvořák: "Stabat Mater", op. 58
Aufnahme vom 28. März 2015 im Kultur- und Kongreßzentrum Luzern

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