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Donnerstag, 21.04.2016

20:03 bis 22:00 Uhr

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Ich die Maschine. Du der Mensch. Wir die Musik! | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

U21-Radiohörspiel Ich die Maschine. Du der Mensch. Wir die Musik!

Hörspiel-Konzert live vom PODIUM Festival Esslingen

Ist Kreativität etwas rein menschliches? Oder kann auch eine Maschine kreativ sein? Wir müssen uns langsam von dem Gedanken verabschieden, das einzig empathische Wesen auf diesem Planeten zu sein. Längst wurden Computer entwickelt, die beginnen Gefühle zu verstehen und wir fühlen anders durch und mit Maschinen.

Einige Physiker wie Stephen Hawking glauben, dass der Mensch durch seine langsame biologisch-evolutionäre Entwicklung das Rennen gegen einen intelligenten Supercomputer verlieren würde. Vielleicht sind diese Ängste ein Grund, warum Künstliche Intelligenz nie zuvor so stark diskutiert wurde wie momentan. In der Fiktion gibt es sie seit Dekaden, zählt man frankensteinsche Wesen zu denkenden Maschinen dazu, fast zwei Jahrhunderte. Doch jetzt verändert sich etwas: Es scheint, als würde die Fiktion langsam aber sicher Realität werden. Immer öfter überraschen Forschung und Wissenschaft mit neuen Supercomputern, die fast menschlich agieren, sogar Gefühle verstehen, eigenständig Entscheidungen treffen. Immer bedeutendere Bereiche in unseren Leben werden von Computern übernommen. Sie sind Helfer, Arbeiter und für unsere Wirtschaft unersetzlich, sie sind Gedächtnis und ausgelagertes Gehirn. Jeder kennt heute den Moment, wenn Google (Suchmaschine) scheinbar schon vor einem weiß, was man eigentlich suchen möchte. So praktisch all diese Hilfe ist, so erschreckend ist sie auch immer wieder. Der Mensch forscht einerseits nach künstlicher Intelligenz, aber hält andererseits bestimmte menschliche Eigenschaften hoch, die ihn von der Maschine unterscheidet. Ein gutes Beispiel dafür ist Kreativität und dessen Schöpfungskraft. Längst gibt es Bildende Kunst und Musik, die von Computern geschaffen wurde. Der Komponist David Cope hat schon in den 80er-Jahren ein Programm entwickelt, dessen musikalische Werke viele Musikexperten verblüfft und in die Irre geführt hat. Dachten sie doch, sie hören Bach, dabei war es ein eigenständig von einem Computer komponiertes Stück. Dennoch werden solche Werke meist als seelenlos bezeichnet. Oder als handwerklich gelungen, aber ohne tiefere Bedeutung - vor allem für den Menschen. Stimmt dies wirklich? Ist Kreativität erlernbar oder bestehen wir auf den Glauben an künstlerisches Talent, dass nur bestimmte, besonders befähigte - irgendwie von der Natur beschenkte - Menschen wirklich bemerkenswerte Kunst schaffen können? Wie wichtig ist für den kreativen Prozess das Leben an sich, die Erfahrungen eines Menschen? Sind das nicht alles Dinge, die eine Maschine nicht auch erfahren und verarbeiten könnte? Was ist überhaupt Kreativität? Vielleicht ist das alles nur ein letztes Aufbäumen gegen das Unvermeidliche: Wir sind bald nicht mehr allein! Aber sollte das wirklich etwas Schlimmes sein?
U21, das junge Magazin von BR-KLASSIK und das PODIUM Festival Esslingen laden zu einem Abend voller Konflikte - zu einem Live-Hörspiel-Konzert mit Maschinenmusik und menschlichen Gefühlen. Verabschieden wir uns gemeinsam musikalisch von der künstlerischen Einzigartigkeit des Menschen und seiner Einsamkeit.

U21, das junge Magazin von BR-KLASSIK und das PODIUM Festival Esslingen laden zu einem Abend voller Konflikte - zu einem Live-Hörspiel-Konzert mit Maschinenmusik und menschlichen Gefühlen. Verabschieden wir uns gemeinsam musikalisch von der künstlerischen Einzigartigkeit des Menschen und seiner Einsamkeit

Playlist

K: Emily Howell with David Cope
T: IV. Fuge, aus: From Darkness, Light
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Pisces und Gemini, aus: Signs of the Zodiac after Vivaldi
I: Artiom Shishkov, Hulda Jonsdottir (Violine), Kellen McDaniel (Viola), Mathias Johansen, Vashti Hunter (Violoncello), Caleb Salgado (Kontrabass)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Prelude und Gigue, aus: Cello Suite after Bach
I: Mathias Johansen (Violoncello)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Sonate in G-Dur after Domenico Scarlatti
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: 3. Satz, aus: Sonate in Es-Dur
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Intermezzo after Johannes Brahms
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: 2 Ragtimes
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Nocturne in h-moll after Frederic Chopin
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Adagio after Gustav Mahler
Artiom Shishkov, Hulda Jonsdottir (Violine), Kellen McDaniel (Viola), Mathias Johansen, Vashti Hunter (Violoncello), Caleb Salgado (Kontrabass)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Ohne Titel after Arnold Schönberg
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: David Cope with Experiments in Musical Intelligence
T: Ohne Titel II. after Anton Webern
I: Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: Emily Howell with David Cope
T: Space Time
I: unbekannt
Centaur Records

K: Iamus
T: Hello World
I: Hulda Jonsdottir (Violine), Jannis Pfeiffer (Klavier)

K: Imogen Heap
T: Me the Machine
I: Imogen Heap
Label Megaphonic

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