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Samstag, 04.06.2016

11:05 bis 11:55 Uhr

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Kit Armstrong | Bildquelle: Neda Navaee

Bildquelle: Neda Navaee

Kit Armstrong Meine Musik

Prominente Gäste und ihre Lieblingsmusik

Prominente Gäste kommen ins Studio und bringen ihre Lieblings-CDs. Im Gespräch mit BR-KLASSIK-Moderatoren verraten sie viel Persönliches - garantiert spannender als jede Fernseh-Talkshow.

Er ist ein Ausnahmetalent mit unglaublichen Begabungen und Kenntnissen. Der Pianist und Komponist Kit Armstrong kann ein abgeschlossenes Mathematik-, Naturwissenschafts-, Kompositions- und Klavierstudium wie auch einen bereits beeindruckenden Werkkatalog vorweisen. Den großen Alfred Brendel begeisterte er als 12jähriger derart, dass der Satz des Grand Seigneurs des Klaviers, er sei "die größte Begabung, der er in seinem Leben jemals begegnet ist" inzwischen schon Kultstatus genießt. Heute ist diese "größte Begabung" 24 Jahre jung und ein international gefeierter Künstler. Festivals reißen sich um ihn, fragen ihn als "artist in residence" oder auch als "artiste étoile" an, wie es in diesem Jahr beim Würzburger Mozartfest der Fall ist. .

Man muss sich das vorstellen: Als andere Kleinkinder noch selbstvergessen spielten, bevorzugte der kleine Kit im Alter von drei Jahren die Lektüre des Wallstreet Magazins (!), weil es zufällig im Wohnzimmer seiner Mutter, einer Investmentbankerin, herumlag. Bei ihm, dem gebürtigen Kalifornier mit taiwanesisch-englischen Wurzeln, schien alles wie im Zeitraffer zu laufen. Nicht nur die Vielzahl der studierten Fächer nötigt Respekt ab, sondern auch das Alter, in dem er mit den Studien begann: Mit zarten sieben Jahren nahm er sein Kompositionsstudium auf, mit neun hatte er weit mehr als die Grundrechenarten längst durch und sattelte noch das Mathematik und Naturwissenschaftsstudium in London und Paris drauf. Ein "Wunderkind", das , darauf angesprochen, heute sagte: "Ich kann nichts für meine Biographie".

Wer ist dieser Kit Armstrong, der seit seinem neunten Lebensjahr als Pianist und Komponist rund um den Globus unterwegs ist, ohne sich je den Marktmechanismen unterworfen zu haben? Der Besitzer ist einer Kirche in Hirson, einer kleinen, ca. 10 km von der belgischen Grenze entfernt gelegenen Gemeinde in der Picardie, der seit seinem frühestens Kindesalter die Kunst des Oregami beherrscht und sie begeistert immer weiter perfektioniert, der bis vor einiger Zeit zwei Hühner als Haustiere hegte und pflegte, denen der studierte Chemiker die bezeichnenden Namen Nitrogen und Carbon gab, der derzeit einen Bauernhof in Österreich von den Grundmauern an saniert, der u.a. auch davon träumt, Koch zu werden und der ganz nebenbei ein exzellenter, tiefgründiger Pianist ist?

Auf diese Fragen und noch weitaus mehr hat Kit Armstrong, der seine Worte sehr bewußt wählt, Gedanken abwägt und eher hinterfragend zur Diskussion stellt, in der Sendung Meine Musik verblüffende Antworten parat. Ein sanftmütiger Intellektueller, der in sich das Universum der Musik zu tragen scheint.

Ursula Adamski-Störmer im Gespräch mit Kit Armstrong
Als Podcast verfügbar

Thomas Tomkins
Woeis me! that I am constrained Madrigal
Vokalensemble I Fagiolini; Leitung: Robert Hollingworth

John Bull
Nomine VI
Trio Catch

Heinrich Schütz
Ich hab mein Sach Gott heim gestellt
Cantus Cölln; Leitung: Konrad Junghänel

Franz Liszt
Chor der Armen; aus: Die Legende von der heiligen Elisabeth
Chor des Ungarischen Rundfunks
Staatskapelle Weimar; Leitung: Carl St. Clair

Edward Elgar
Variation 14, aus: Enigma-Variationen
Leitung: Edward Elgar

Jean Sibelius
1. Satz, aus: 2. Sinfonie
London Symphony Orchestra; Leitung: Robert Kajanus

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