BR-KLASSIK

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Mittwoch, 17.08.2016

12:05 bis 14:00 Uhr

BR-KLASSIK

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US-Schauspieler Bing Crosby singt in der Schlußszene des Films "High Society" ("Die oberen Zehntausend") 1956 an Bord eines Segelbootes für seine Filmpartnerin Grace Kelly das Lied "True Love". | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Aus dem Studio Franken: Mittagsmusik

Mit Susanne Alt

Bis Mitte 2022 gab es die Sendung "Mittagsmusik" auf BR-KLASSIK. Hier könnnen Sie weiterhin in den Archiven der Sendung schmökern.

MITTAGSMUSIK – THEMA DER WOCHE
Crooning – Die ultimative romantisch-vokale Verführung

Bis in die 1920er Jahre hinein gab es keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Singen im "klassischen" und im "populären" Stil, wiewohl der Belcanto in Oper und Kunstlied immer schon eine stärkere Stimme und eine ausgefeiltere Technik erforderte als das Singen von Operetten und Schlagern. Die Erfindung moderner sensibler Mikrofone änderte die Situation: Ohne an klanglicher Präsenz und an Textverständlichkeit einzubüßen, konnte man nun vor dem Mikrofon auch im Piano, ohne viel Atem und Kraftanstrengung singen, ja für die Tontechniker war es sogar einfacher einer "schwache" Stimme zu verstärken als eine "starke" zurückzunehmen. Das Crooning (das Summen, das Säuseln, das sanfte Singen) sehr dicht am Mikrofon wurde zu einem neuen Gesangsstil der Popularmusik, der diesen Bedingungen und Anforderungen perfekt entsprach. Und die Crooner – bis heute fast ausschließlich Männer – wurden zu den Bannerträgern des Crooning, der ultimativen romantisch-vokalen Verführung.

Bing Crosby – Die Legende

Im Thema der Woche unserer Mittagsmusik auf BR-Klassik Mitte August stellen wir Ihnen jeden Tag einen dieser Crooner vor. Am Montag und am Dienstag hatten wir mit Rudy Vallée und Vic Damone einen der alten und einen der jüngeren Generation. Am Mittwoch kommt nun ein weiterer Pionier des Crooning auf uns zu, und dieses Mal ist es eine wahre Legende: der Schlagersänger und Schauspieler Bing Crosby.

Mit dem Song "White Christmas" von Irving Berlin aus dem Musicalfilm "Holiday Inn" von 1942 landete er einen Jahrhundert-Hit, der als Inbegriff eines modernen Weihnachtsliedes bald nicht weniger bekannt war als der Klassiker "Stille Nacht". Mit seiner Rolle als Pfarrer in dem Film "Going my Way" (Der Weg zum Glück) holte er sich 1945 einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Von den Platten mit seinen Songs verkauften sich wohl rund 300 Millionen.

Geboren wurde Bing Crosby 1904 in Tacoma im US-Bundesstaat Washington, gestorben ist er 1977 in der spanischen Hauptstadt Madrid. Seine Karriere startete er vor dem Radiomikrofon, und dort avancierte er mit seiner warmen, leicht belegten Bassbariton-Stimme zu einem der ersten prominenten Crooner. Wir haben für Sie Bing Crosby mit einem Titel, den er 1941 – ein Jahr vor seinem Hit-Song "White Christmas" – aufnahm. "Dolores" heißt er und stammt aus dem Film "Las Vegas Nights". Bing Crosby, wie er  zu den Worten "How I love the Kisses of Dolores" sonor dahinschmachtet. Ein Crooner.

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