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Freitag, 27.01.2017

20:03 bis 22:00 Uhr

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Mezzosopranistin Gerhild Romberger | Bildquelle: © Rosa Frank

Bildquelle: © Rosa Frank

Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz - Surround Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Leitung: Mariss Jansons

Ein Programm, das von den letzten Dingen handelt, präsentiert Mariss Jansons beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Für die kurzfristig erkrankte Waltraud Meier übernimmt dankenswerterweise die Mezzosopranistin Gerhild Romberger den Solopart in den "Kindertotenliedern" von Gustav Mahler. Der 1905 in Wien von Mahler selbst uraufgeführte Zyklus basiert auf fünf Gedichten, in denen Friedrich Rückert den frühen Tod zweier seiner zehn Kinder beklagt. Die scheinbar naiven Texte boten Mahler eine ideale Vorlage für seine in ihrer Schlichtheit ergreifende Vertonung, die sich am Ende ins Tröstliche wendet. Angesichts des gemeinsamen Kinderglücks hatte Alma Mahler kein Verständnis für die düsteren Visionen ihres Mannes: "Um Gottes Willen, Du malst den Teufel an die Wand!" Nur zwei Jahre später starb ihre vierjährige Tochter Maria Anna ... Hauptwerk des Abends sind die "Symphonischen Tänze" von Sergej Rachmaninow, sein künstlerisches Vermächtnis, in dem er drei Jahre vor seinem Tod 1943 eine Art Lebensbilanz zog. Dem hinreißenden Melodien-Reichtum Rachmaninows, seiner wehmütigen Walzer-Nostalgie und dem finalen Triumph über das "Dies irae"-Todesmotiv wird sich niemand entziehen können. Und zum Auftakt überrascht Jansons mit einer absoluten Rarität: mit der Konzertouvertüre "Antigone" zur Tragödie des Sophokles, die der tschechische Komponist Vladimír Sommer 1957 schrieb. Man darf gespannt sein, wie Sommer den Todesmut der antiken Heldin in Töne gesetzt hat. Mit diesem Repertoire sowie mit Mahlers neunter Symphonie gehen Jansons und seine Musiker anschließend auf Europa-Tournee nach Wien, Paris, Polen, Mailand, Luxemburg und Amsterdam.

Solistin: Gerhild Romberger, Mezzosopran
Vladimír Sommer: "Antigone", Ouvertüre; Gustav Mahler: "Kindertotenlieder"; Sergej Rachmaninow: Symphonische Tänze, op. 45
Dazwischen:
PausenZeichen *
Fridemann Leipold im Gespräch mit Gerhild Romberger
* Als Podcast verfügbar

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